+++ Graue Zellen im Wettkampf der Könige +++
70 Jung-Senioren aus neun Nationen messen sich vom 18. bis 24. November beim 27. Schach-Open in Bad Griesbach – Favorit: WM-Vierter Nikolai Legky (FRA)
BAD GRIESBACH (12.11.25/jk) – Das traditionsreiche Jung-Senioren-Schach-Open lädt in diesem Herbst zur 27. Ausgabe ein – und darf sich über einen besonderen Rekord freuen: Bereits 70 Anmeldungen aus neun Ländern liegen vor. Angeführt wird das international besetzte Feld vom in der Ukraine geborenen und in Straßburg lebenden Großmeister Nicolay Legky (70, ELO 2328), dem Sieger des heurigen Seniorenturniers am Arber und Vierten der Senioren-Weltmeisterschaft über 65 in Gallipoli (Italien). Damit verspricht das Turnier erneut hochklassige Partien und spannende Begegnungen. Besonders erfreulich: Der Frauenanteil steigt weiter und liegt heuer bei zehn Spielerinnen. Den ersten Zug macht Schirmherr Bürgermeister Jürgen Fundke am Dienstag, 18. November 2025, im Aktivital-Hotel.
Knapp auf der Setzliste hinter Legky folgt kommt der Internationale Meister Dieter Pirrot (Saarbrücken) mit 2325, der Turniersieger von 2021 und 2023. Zu den weiteren Titelträgern zählen der Wiener FIDE-Meister René Vokroj (ELO 2250) und der Prager Internationale Meister Josef Pribyl (ELO 2178), der in Bad Griesbach bereits achtmal triumphieren konnte. Als erster Spieler ohne Titel liegt Dr. Thomas Meier (Hemmingen) mit 2198 an Platz vier der Setzliste. Vorn dabei dürfte auch heuer wieder Sergey Perman (ELO 2171) aus der Schweiz sein.
Als bester Niederbayer geht Michael Müller (Bayerwald Regen) mit Platz 16 der Setzliste ins Rennen – er gewann das Turnier 2018. Bei den Damen führt die Internationale Meisterin (WIM) Helene Mira (ELO 2006) aus Bregenz das Feld an. Die Schauspielerin und Schachspielerin begann erst im Alter von 30 Jahren ernsthaft mit dem königlichen Spiel – und zählt heute zu den erfolgreichsten Spielerinnen Österreichs. Mira ist 14-fache österreichische Staatsmeisterin und erwarb als erste Österreicherin den WIM-Titel. In Bad Griesbach ist sie an Position 17 der Setzliste geführt. Ebenfalls im Damenfeld vertreten sind Daniela Iosif-Höllenriegel (Bensheim, Setzplatz 35) sowie Anita Zwetz (TSV Kareth-Lappersdorf, ELO 1888, Setzplatz 36). Insgesamt beteiligen sich zehn Damen.
Zum Vergleich: Der frühere Weltmeister Magnus Carlsen (Norwegen) steht mit 2839 Elo-Punkten an der Spitze der Weltrangliste. Ein typischer Vereinsspieler erreicht etwa 1900 Punkte – die Griesbacher Akteure liegen also leistungsmäßig genau dazwischen.
Der älteste Teilnehmer, Anton Königl (86, FC Ergolding), ist als einziger Spieler seit der Premiere vor 27 Jahren ununterbrochen dabei. Die weiteste Anreise hat traditionell Gunnar Johnsen aus Tromsø in Nordnorwegen, rund 3.000 Kilometer nördlich des Polarkreises. Vier Spieler kommen aus Schweden nach Niederbayern.
Organisator Josef König (Pfarrkirchen) freut sich über das internationale Interesse: „Die Mischung aus erfahrenen Routiniers, internationalen Titelträgern und neuen Gesichtern verspricht wieder spannende Partien. Dass immer mehr Spielerinnen und Nationen teilnehmen, zeigt, wie beliebt das Turnier mittlerweile geworden ist.“
Schirmherr Bürgermeister Jürgen Fundke erklärt: „Das Schach-Open ist längst ein fester Bestandteil im Veranstaltungskalender geworden. Wir heißen die Schachspielerinnen und Schachspieler herzlich willkommen und wünschen spannende Partien – und natürlich auch entspannte Stunden in unserer Therme und der schönen Umgebung.“
Sandra Bubendorfer-Licht (Ampfing), ehemalige FDP-Bundestagsabgeordnete und Stifterin des Damenpreises, ergänzt: „Es ist mir eine Freude, ein Turnier zu unterstützen, das den Denksport in unserer Region stärkt und gleichzeitig die Leistungen von Schachspielerinnen sichtbar macht. Die wachsende Zahl an Teilnehmerinnen zeigt, dass Schach längst keine Männerdomäne mehr ist.“
Otto Wunsch, Direktor des AktiVital-Hotels, fügt hinzu: „Wir freuen uns jedes Jahr, Gastgeber dieses Turniers zu sein. Es bringt internationales Flair und die Leidenschaft für das Schachspiel in unser Haus.“
Das Turnier läuft vom 18. bis 24. November 2025 im AktiVital Hotel, Prof.-Baumgartner-Straße 1, Bad Griesbach.
Die erste Runde startet am Dienstag, 18. November, um 14 Uhr, die Siegerehrung findet am Montag, 24. November, gegen 15 Uhr statt. Die Leitung übernimmt erneut Simon Staudinger (Deggendorf), nationaler Schiedsrichter und Bezirksspielleiter des niederbayerischen Schachverbands.
Die Sieger erwarten Geldpreise (400 / 300 / 200 / 100 / 80 Euro) sowie zahlreiche Sonder- und Sachpreise. Der Eintritt für Zuschauer ist während der Turnierwoche frei.
Bildtext:
Der französisch-ukrainische Großmeister Nikolai Legky kommt als WM-Vierter nach Bad Griesbach.
27. Jung-Senioren-Schach-Open Bad Griesbach
Meldestand und Ergebnisse auf "Chess-Result"
+ + + Taiwanesische Parlamentarierin zu Gast + + +
Jie Huang (32) besucht Gedenkstätten im Mühldorfer Hart – Auszeichnung als Jungpolitikerin in München

MÜHLDORF AM INN (08.11.25) – Die taiwanesische Abgeordnete Jie Huang (32) hat im Rahmen ihres dreitägigen Deutschlandaufenthalts die Gedenkstätten im Mühldorfer Hart besucht – das ehemalige Waldlager und die sogenannten Bunkerbögen, Relikte eines Außenlagers des Konzentrationslagers Dachau. Begleitet wurde sie von Dr. Ian-Tsing Dieu, Generaldirektor der Taipeh-Vertretung in München, sowie der ehemaligen FDP-Bundestagsabgeordneten Sandra Bubendorfer-Licht (Ampfing).
Den Ort des ehemaligen Konzentrationslagers persönlich zu betreten, sei „äußerst bewegend“ gewesen, sagte Jie Huang nach dem Rundgang. „Diese Erinnerungsorte machen uns bewusst, dass Demokratie und Freiheit nicht selbstverständlich sind – sie müssen bewahrt und weitergegeben werden.“ Deutschlands Ehrlichkeit im Umgang mit der eigenen Vergangenheit sei „zutiefst bewundernswert“. Auch Taiwan habe die Traumata einer autoritären Vergangenheit erlebt, erklärte sie. „Wir arbeiten seit Jahren daran, die Übergangsjustiz voranzubringen – durch Gedenkorte, Entschädigungen und rechtliche Reformen. Die deutschen Erfahrungen sind für uns eine wertvolle Inspiration.“
„Erinnerungsarbeit dauert nicht Jahre, sondern Jahrzehnte“, betonte Franz Langstein, Vorsitzender des Vereins Für das Erinnern – KZ-Gedenkstätte im Mühldorfer Hart e. V., der die Delegation führte. Im Mühldorfer Hart errichteten die Nationalsozialisten 1944/45 eine Baustelle für eine Untertageverlagerung der Rüstungsindustrie. Über 8.000 KZ-Häftlinge mussten dort unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten, rund 4.000 überlebten nicht. Der erhaltene Bunkerbogen aus meterdickem Stahlbeton gilt heute als eines der wichtigsten Zeugnisse nationalsozialistischer Zwangsarbeit in Bayern. Eine neue Gedenkstätte soll 2027 eröffnet werden.
Der Besuch stand im Zusammenhang mit Jie Huangs Aufenthalt in München, wo sie am Mittwoch beim „One Young World Politician of the Year Award 2025“ als eine der drei weltweit herausragendsten jungen Politikerinnen ausgezeichnet wurde. Der Preis würdigt junge Abgeordnete, die sich für Demokratie, Menschenrechte und die politische Teilhabe der jungen Generation einsetzen.
Dr. Ian-Tsing Dieu, Generaldirektor der Münchner Taipeh-Vertretung, bezeichnete den Besuch als „ein wichtiges Zeichen für Dialog, Austausch und gemeinsame Werte“. Er würdigte die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Taiwan und Deutschland, insbesondere im Bildungs- und Wissenschaftsbereich, sowie das wachsende gegenseitige Verständnis auf gesellschaftlicher und kultureller Ebene. „Der Austausch über Geschichte, Demokratie und Menschenrechte verbindet Taiwan und Bayern auf besondere Weise und steht beispielhaft für unsere gemeinsamen Werte von Freiheit, Menschenwürde und Rechtsstaatlichkeit“, so Dieu.
Die ehemalige FDP-Bundestagsabgeordnete Sandra Bubendorfer-Licht (Ampfing) begleitete Jie Huang bei ihrem Besuch. „Im Bundestag habe ich mich für Taiwan eingesetzt und dazu beigetragen, die Freundschaft zwischen unseren Ländern zu vertiefen“, erklärte sie. Beim Treffen überreichte ihr Jie Huang einen Team-Taiwan-Anstecker, den Bubendorfer-Licht während des gesamten Besuchs trug. „Die zerstörten Mauern und Ruinen mahnen eindrucksvoll daran, welchen hohen Preis Freiheit und Menschenwürde haben – und wie wichtig es ist, sie zu bewahren.“ Der Freiheitswille Taiwans gegenüber der Volksrepublik China verdiene klare Unterstützung, betonte Bubendorfer-Licht.
Bildtext:
Beeindruckt von der Erinnerungsarbeit im Mühldorfer Hart (v. l.): Dr. Ian-Tsing Dieu, Generaldirektor der Taipeh-Vertretung in München, die taiwanesische Parlamentarierin Jie Huang, Franz Langstein (Für das Erinnern – KZ-Gedenkstätte im Mühldorfer Hart e. V.) und die Kreisrätin und ehemalige FDP-Bundestagsabgeordnete Sandra Bubendorfer-Licht. (Foto: Josef König)
+ + + Barbara Blümm lehrte 55 Mitkartlern das Fürchten + + +
Pfarrkirchnerin triumphiert beim Schafkopfrennen im Rottaler Augustiner

PFARRKIRCHEN (31.10.25/jk) - Ob Solo oder Sauspiel – Barbara Blümm wusste genau, was sie mit ihren Karten anzufangen hatte. Ruhig, konzentriert und mit dem nötigen Kartenglück spielte sich die Lehrerin und Altenpflegerin aus Pfarrkirchen, in der niederbayerischen Schafkopf-Szene längst keine Unbekannte, beim Schafkopfrennen am Freitagabend im Rottaler Augustiner) gegen 55 Mitkartlerinnen und -kartler an die Spitze.
„Bei einem Wettbewerb geh ich schon mal volles Risiko – und manchmal geht’s eben auf“, meinte die erfahrene Kartlerin nach ihrem Sieg schmunzelnd. Mit 45 Punkten holte sich Blümm am Freitagabend den ersten Platz und damit den Hauptpreis von 300 Euro. An diesem Abend lehrte sie so manchem Mitspieler das Fürchten – allerdings nicht mit Spuk, sondern mit Spielwitz, Übersicht und einer Portion Kartenglück.
Blümm kennt das Spiel seit Jahrzehnten und gilt als versierte Schafkopferin, die nicht nur mit kühlem Kopf, sondern auch mit Witz und Schlagfertigkeit überzeugt. Am Tisch ist sie bekannt dafür, dass sie auch beim Nachkarteln die passenden Sprüche parat hat.
Im Saal des Rottaler Augustiners herrschte beste Stimmung: 56 Spielerinnen und Spieler, darunter erfreulich viele Damen, traten beim traditionellen Schafkopfrennen gegeneinander an. Viele waren aus dem gesamten Landkreis Rottal-Inn und darüber hinaus angereist. Mit viel Taktik, Konzentration und Fortune wurde um Punkte, Preise und Ehre gespielt.
Nach zwei spannenden Durchgängen setzte sich Blümm gegen ein starkes Feld durch. Nach dem ersten Durchgang hatte zunächst Hans Schönhofer aus Linden mit 28 Punkten knapp einen Punkt vor Barbara Blümm in Führung gelegen. Im zweiten Durchgang hatte die spätere Siegerin das glücklichere Händchen und spielte sich an die Spitze. Am Ende landeten Schönhofer und Reinhold Lamshöft (Bad Griesbach) mit jeweils 40 Punkten auf dem geteilten zweiten Platz und freuten sich über je 150 Euro Preisgeld.
Insgesamt wurden 56 Spiele ausgetragen, die bis in die späten Abendstunden für Spannung und beste Unterhaltung sorgten. Neben den Geldpreisen gab es für die Teilnehmer zahlreiche Sachpreise, die unter großem Applaus überreicht wurden.
Spielleiter Walter Schreitt und Wirt Andreas Hoffmann zeigten sich mit dem Verlauf rundum zufrieden: „Ein faires, spannendes Turnier – so, wie man’s sich wünscht“, resümierte Schreitt bei der Siegerehrung.

Bildtext 1: Starkes Solo beim Schafkopf-Rennen im Rottaler Augustiner)(v.l.): Spielleiter Walter Schreitt, Siegerin Barbara Blümm aus Pfarrkirchen und Wirt Andreas Hoffmann.

Bildtext 2: Geteilter zweiter Platz: Hans Schönhofer (Linden), Spielleiter Walter Schreitt, Wirt Andreas Hoffmann und Reinhold Lamshöft (Bad Griesbach).

Bildtext 3: 56 Kartler haben beim Schafkopfrennen am Freitag im Rottaler Augustiner mitgemacht. (Fotos: Josef König)
+ + + „Das Urteil muss immer ein Mensch fällen“ + + +
Auch wegen KI – Verfahren vor dem Landgericht Regensburg werden immer komplexer

REGENSBURG (30.10.25/jk) - Digitale Schriftsätze, algorithmische Analysen, künstliche Intelligenz – die Justiz steht mitten im Wandel. Doch eines bleibt unverrückbar: „Das Urteil muss immer ein Mensch fällen“, sagte Alfred Huber, Präsident des Landgerichts Regensburg, beim Presseclub-Abend am Donnerstag. Auch am Landgericht Regensburg spüren Richterinnen und Richter die Folgen der Digitalisierung: Verfahren werden umfangreicher, die Akten dicker, die Beweislage komplexer. Welche Chancen und Risiken die KI für die Gerichte bringt – und warum sie den Menschen dennoch nicht ersetzen kann –, darüber diskutierten Huber sowie Oliver Wagner, Vorsitzender Richter und Pressesprecher. Die Moderation übernahm Corinna Ballweg (Bayerischer Rundfunk).
Mehr Verfahren, mehr Seiten, mehr Komplexität
Am Landgericht Regensburg sprechen derzeit 58 Richterinnen und Richter Recht – bei einem Frauenanteil von rund 60 Prozent und einem Durchschnittsalter von 44 Jahren. Das Gericht ist das viertgrößte Landgericht Bayerns von insgesamt 22.
„Wir sehen uns mit immer umfangreicheren Verfahren konfrontiert“, so Präsident Alfred Huber. Im Strafbereich seien 2025 108 Verfahren anhängig gewesen (2024: 134). In zweiter Instanz verhandelte das Gericht 542 Verfahren (2024: 475). Ein Verfahren dauert durchschnittlich 6,5 Monate; im Zivilbereich, wo jährlich rund 2.500 Verfahren bearbeitet werden, liegt die Dauer bei etwa zehn Monaten.
In Strafsachen befasst sich das Landgericht vor allem mit schwereren Delikten, bei denen eine Freiheitsstrafe von mehr als vier Jahren droht. In Zivilsachen landen Streitigkeiten mit einem Streitwert über 5.000 Euro.
„Ein Großteil unserer Urteile hält“, sagt Huber. „Weniger als zehn Prozent gehen in Revision – und nur ein kleiner Teil davon ist erfolgreich.“
KI verändert die Arbeitsweise der Justiz
Richter Oliver Wagner, seit 1. November Pressesprecher des Landgerichts, beschreibt den Wandel anschaulich:
„Früher hatte ein Schriftsatz vielleicht 20 Seiten. Heute sind es 70 oder 80.“
Die Digitalisierung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz seien Chance und Herausforderung zugleich. KI könne juristische Texte formulieren oder Urteile analysieren – manchmal aber auch „unsinnigen Brei“ produzieren, wie Huber es ausdrückt: „Manche KI versteht die Fundstellen nicht. Da muss man schon mal in der Kanzlei anrufen und nachfragen, ob das vielleicht ein früher Entwurf gewesen sei.“
Huber plädiert für eine Anpassung der Zivilprozessordnung (ZPO): „Eine KI für die KI“ müsse Teil künftiger Reformen sein, um mit der Datenflut umgehen zu können.
Trotz aller technischen Möglichkeiten sehen die Regensburger Richter die Verantwortung weiter beim Menschen. „Die Entscheidung muss immer ein Mensch treffen“, betont Huber. „Allenfalls in Teilbereichen kann KI sinnvoll eingesetzt werden.“
Wagner befürchtet, dass die KI künftig eine „Flut an Beweismitteln“ mit sich bringen könnte – und damit zusätzliche Arbeit. Schon heute sei die Zahl der jährlich erledigten Verfahren pro Richter deutlich gesunken: „1996 schaffte ein Richter im Schnitt 15 Verfahren pro Jahr, heute sind es nur noch zehn.“
Große Verlage arbeiten laut Huber daran, ihre KI-Systeme mit rund 50.000 Urteilen zu trainieren. Dennoch bleibe menschliche Erfahrung unersetzlich: „Zehn Jahre Wissensvorsprung sind für den Menschen nicht einzuholen – das ist die große Stärke der Computer. Aber das letzte Wort hat der Richter.“
Bildunterschrift:
Einblick in die Welt der Justiz (v. l.): Oliver Wagner, Vorsitzender Richter und seit 1. November Pressesprecher, Alfred Huber, Präsident des Landgerichts Regensburg, und Moderatorin Corinna Ballweg (Bayerischer Rundfunk). (Foto: Josef König)
+ + + Knapper Auswärtsauftritt der Rottaler Denksportler + + +
4,5:3,5-Erfolg beim SC Vilshofen/1,5:6,5-Klatsche für Zweite in der Bezirksliga Ost

PFARRKIRCHEN (26.10.25) – Die erste Mannschaft des Schachclubs Rottal-Inn bleibt in der Schach-Niederbayernliga weiter auf Erfolgskurs. In einem umkämpften Wettkampf setzte sich das Team beim SC Vilshofen mit 4,5:3,5 Punkten durch und führt nun punktegleich mit dem SV Deggendorf II die Tabelle an.
Schon zu Beginn deutete sich ein ausgeglichener Mannschaftskampf an. Vilshofen trat kompakt auf, nutzte seinen Heimvorteil und lieferte an den vorderen Brettern starke Partien. Doch die Rottaler hielten dagegen – und zeigten, warum sie in dieser Saison zu den erfahrensten Teams der Liga gehören.
Beide Mannschaften boten kämpferisches Schach, doch am Ende bewiesen die Rottaler an mehreren Brettern den längeren Atem. Die Beobachter sahen bald eine 4:1-Führung für die Gäste. An Brett drei sorgte Hans Wagner (DWZ 2072) mit einem souveränen Sieg gegen Günter Mauritz (1770) für die erste Rottaler Führung. Kurz darauf erhöhte Karl-Heinz Jergler (1993) durch einen weiteren Erfolg über Jürgen Wimmer (1756). An Brett sechs teilten sich Christian Stutzke (1715) und Andreas Nöhbauer (1940) die Punkte – ein weiteres Remis, das den Zwischenstand absicherte. Am Spitzenbrett trennten sich Alexander Stadler (2079) und Fide-Meister Martin Riediger (2148) nach 14 Zügen wegen dreimaliger Stellungswiederholung remis. Im hinteren Paarkreuz sorgte Andreas Klinge (1794) mit einem Sieg über Lev Li (1601) für den entscheidenden vierten Punkt.
Vilshofen kämpfte sich jedoch wieder heran: Gerhard Schönbuchner (1736) bezwang Klaus Wiedmann (1932). Hans-Jürgen Lichtmannecker (1626) musste sich gegen Valentin Huber (1553) geschlagen geben, nachdem er glaubte, eine Figur zu verlieren.
An Brett zwei endete das Duell zwischen Ludwig Eineder (1790) und Fide-Meister Patrick Bensch (2087) unentschieden. Bensch gewann zwar in der Eröffnung einen gesunden Bauern, sein Gegner verteidigte sich zäh und hatte zum Schluss eine Gewinnstellung, übersah jedoch den studienartigen Schlüsselzug und gab Dauerschach zum Endstand von 4,5:3,5. Nächstes Mal geht es zu Hause gegen Deggendorf II, das punkt- und brettpunktgleich mit den Rottalern an der Tabellenspitze steht.
Das Team präsentierte sich geschlossen und konzentriert. Das Zusammenspiel funktionierte über weite Strecken gut, und auch in kritischen Momenten bewahrten die Spieler Ruhe. Besonders die engen Duelle sorgten für Spannung – und am Ende durfte die Mannschaft den verdienten Erfolg für sich verbuchen.
Blick nach vorn
Mit diesem Auswärtserfolg verbessert sich der SC Rottal-Inn I in der Tabelle weiter und unterstreicht seine Ambitionen auf einen Platz in der oberen Tabellenhälfte. In der kommenden Runde wartet nun ein weiteres Schlüsselduell, in dem die Mannschaft den positiven Lauf fortsetzen will. Die Rottaler erwarten am 16. November den Mitkonkurrenten Deggendorf auf heimischen Brettern. „Die Form stimmt – wenn wir weiter so geschlossen auftreten, ist alles möglich“, lautet das Fazit aus dem Rottaler Lager.
In der zweiten Runde der Bezirksliga Ost musste die zweite Mannschaft des SC Rottal-Inn eine deutliche 1,5:6,5-Niederlage gegen den SC Sonnen hinnehmen. Die Gäste waren an fast allen Brettern nominell stärker besetzt und setzten sich letztlich klar durch. Die Rottaler Denksportler schafften lediglich drei Punkteteilungen.
Am Spitzenbrett unterlag Ernst Putz (1771) gegen Alois Löffler (1929), ebenso musste sich an Brett zwei Georg Putz (1586) Josef Raitner (1685) geschlagen geben. Auch an Brett drei hatte Andreas Erhardsberger (1433) gegen Michael Angerer (1751) das Nachsehen.
Einen halben Punkt steuerte Konrad Maier (1457) bei, der sich an Brett vier gegen Franz Fuchs (1702) ein Remis erkämpfte. Ebenfalls stark kämpfte Eva-Maria Kainz (1435), musste sich jedoch Emanuel Panholzer (1629) geschlagen geben.
An den hinteren Brettern war die Dominanz der Gäste ebenfalls spürbar: Werner Decker (1272) verlor gegen Dieter Angerer (1549), während Maximilian Hausleitner (1264) und Jakob Schäfer (1184) mit beherztem Spiel jeweils ein Remis gegen Rudolf Raab (1329) und Christian Pilsl erreichten.
Damit endete der Mannschaftskampf mit 1,5:6,5 aus Sicht von Rottal-Inn II – ein bitteres Ergebnis, das die Stärke der Liga eindrucksvoll widerspiegelt.
Bildtext:
Einen starken Einstand in die Saison zeigte Karl-Heinz Jergler, der an Brett vier beide Partien für den Schachclub Rottal-Inn gewann. (Foto: König)
Zum Pressefach des Schachclub-Rottal
+++ „Verachtung für Millionen Cannabis-Konsumenten“ +++
MÜNCHEN (24.10.25) - Zur Dobrindt-Äußerung „Ein richtiges Scheiß-Gesetz“ äußert sich Wenzel Cerveny, Bundesvorsitzender des Cannabis Bündnis Deutschland (CBD), München:
„Wenn Herr Dobrindt das von der Ampel-Regierung verabschiedete Konsumcannabisgesetz (KCanG) pauschal als ‚Scheiß-Gesetz‘ bezeichnet, zeigt das vor allem seine Verachtung gegenüber den vielen Bürgerinnen und Bürgern, die eine moderne, realistische Drogenpolitik fordern.
Diese Ausdrucksweise ist respektlos – nicht nur gegenüber der Regierung, sondern auch gegenüber den Millionen Konsumentinnen und Konsumenten, die bislang kriminalisiert werden.
Natürlich war das KCanG in Teilen unvollständig und ausbaufähig – das sagen wir als Cannabis Bündnis Deutschland seit Monaten. Aber es war ein wichtiger Schritt in Richtung Entkriminalisierung, Jugendschutz und Regulierung.
Wer stattdessen mit Schimpfwörtern um sich wirft, will keine Lösung – der will Stimmung machen.
Und wenn gleichzeitig in den eigenen Reihen Fälle bekannt werden, in denen kommunale Amtsträger mit harten Drogen auffallen, dann wäre etwas mehr Selbstreflexion und weniger moralische Empörung vielleicht angebracht.
Jetzt muss die Bundesregierung den nächsten Schritt gehen: Wir brauchen lizensierte Fachgeschäfte, die kontrolliert Cannabis an Erwachsene abgeben dürfen. Nur so können Schwarzmarkt und unsichere Produkte wirksam eingedämmt werden.
Wir brauchen endlich eine sachliche Debatte über Fakten: über Prävention, Eigenverantwortung und wirtschaftliche Chancen – nicht über plumpe Parolen.
Der CSU wäre zu raten, endlich die Realität anzuerkennen: Die Prohibition ist gescheitert. Jetzt geht es darum, das KCanG weiterzuentwickeln, nicht es zu beschimpfen.“
CBD-Partei
Pressefach CBD-Partei
+++ Cannabis in der Freisinger Mitte angekommen +++
Hanf.com bringt nachhaltige Produkte aus der jahrtausendealten Kulturpflanze Hanf in die Domstadt – Fachhandelskette betreibt bundesweit 17 Stores
[Download: Cannabis in der Freisinger Mitte angekommen]

FREISING (23.10.25/pm) – Die Fachhandelskette Hanf.com setzt ihren erfolgreichen Expansionskurs fort und eröffnet ihren 17. Store in der oberbayerischen Domstadt Freising. Auf rund 80 Quadratmetern Verkaufsfläche präsentiert das Unternehmen in der Unteren Hauptstraße 35 mehr als 400 Produkte aus der vielseitigen Kulturpflanze Hanf – von Lebensmitteln über Kosmetik bis hin zu hochwertigen CBD-Produkten. „Wir möchten den Menschen zeigen, wie vielfältig und nachhaltig Hanf im Alltag einsetzbar ist – vom Superfood bis zur Naturkosmetik“, sagt Alex Cerveny (39), Geschäftsführer der CWE Holding Europe GmbH. „Freising ist dafür der perfekte Standort: jung, offen und mitten in der Metropolregion München.“
Das Sortiment des neuen Hanf.com-Stores reicht von CBD-Ölen, Hanfsamen und Proteinen bis zu nachhaltigen Lebensmitteln wie Nudeln, Käse, Mehl, Pesto oder Kaffee auf Hanfbasis. Ergänzt wird das Angebot durch Hanfkosmetik und Rauchzubehör – Produkte, die für Qualität, Transparenz und ökologische Verantwortung stehen.Alle Artikel sind frei von Pestiziden, stammen aus nachhaltigem Anbau und werden mit persönlicher Beratung angeboten.
Freising als idealer Standort
Die Universitätsstadt Freising gilt als lebendiger, innovativer Standort mit junger Bevölkerung, internationaler Anbindung durch den Münchener Flughafen und hoher regionaler Kaufkraft. Mit der neuen Filiale stärkt Hanf.com seine Präsenz in Bayern und schafft einen Treffpunkt für Kundinnen und Kunden aus der gesamten Metropolregion München. „Dieser Standort erweitert nicht nur unsere Reichweite, sondern ermöglicht auch einen direkteren Austausch mit den Menschen vor Ort“, betont Alex Cerveny. „Gerade die Kombination aus historischer Altstadt und moderner Offenheit macht Freising zu einem idealen Ort für unser nachhaltiges Konzept.“
„Hanf ist eine Pflanze ohne Doppelmoral“
Wenzel Vaclav Cerveny (64), Gründer von Hanf.com und Bundesvorsitzender des Cannabis Bündnis Deutschland (CBD), plädiert für einen offenen, vorurteilsfreien Umgang mit der uralten Kulturpflanze: „Aus der nachhaltigen grünen Pflanze Hanf lassen sich rund 50.000 Produkte herstellen – von Lebensmitteln und Textilien bis zu Baustoffen oder Kosmetik“, erklärt Cerveny. „Wir sollten lernen, die Chancen dieser Pflanze ohne ideologische Scheuklappen zu nutzen. Hanf steht für eine ehrliche, nachhaltige Art des Wirtschaftens – nicht Wasser predigen und Wein trinken, sondern wirklich umdenken.“
Über Hanf.com
Hanf.comist eine Marke der CWE Holding Europe GmbH mit Sitz in Baldham bei München. Das Unternehmen wurde 2016 von Wenzel Vaclav Cerveny, Cannabis-Legalisierungsaktivist und Bundesvorsitzender des Cannabis Bündnis Deutschland (CBD), gegründet. Heute ist Hanf.com mit 17 Filialen bundesweit die größte Cannabis-Fachhandelskette Deutschlands – vertreten u. a. in Augsburg, Baldham, Bielefeld, Bonn, Erding, Frankenthal, Freising, Ingolstadt, Kempten, Landshut, München, Mönchengladbach, Regensburg und Rosenheim. Produkte sind auch online erhältlich unter Hanf.com
Bildtext:
Cannabis ist in der Freisinger Mitte angekommen - Hanf.com eröffnet bundesweit den 17. Store in der Unteren Hauptstraße 35. (Foto: Hanf.com)
+ + + Erfolgreicher Saisonauftakt für Schachclub Rottal + + +
6:2-Sieg des Regionalliga-Absteigers gegen DJK Schaibing/Zweite verliert knapp 3,5:4,5 beim ESV Pocking

Eggenfelden (13.10.2025/jk) - Mit einem überzeugenden 6:2-Heimsieg gegen den DJK-SV Schaibing I ist die erste Mannschaft des Schachclub Rottal in die neue Saison der Niederbayernliga gestartet. Die Rotttaler präsentierten sich dabei in ausgezeichneter Frühform und ließen den Gästen aus Schaibing auf den heimischen Brettern in der Sportgaststätte Eggenfelden kaum Chancen.
Bereits früh einigte sich Hans Wagner (2072) nach sechs Zügen auf ein sogenanntes Salonremis – der erste halbe Punkt war gesichert. Gerhard Spiesberger (2077) nutzte anschließend einen Turmeinsteller seines Gegners Jürgen Neubauer (1746) konsequent aus und brachte sein Team in Führung. Andreas Klinge (1794) stand zwar mit einem Mehrbauern leicht besser, konnte diesen Vorteil aber nicht verwerten und gab schließlich gegen Johannes Wagner Dauerschach zum 2:1-Zwischenstand.
Für die Vorentscheidung sorgte Karl-Heinz Jergler (1993), der dank Raumvorteil und aktiver Figuren Daniel Bogner (1669) souverän bezwang. Fide-Meister Martin Riediger (2148) am Spitzenbrett nutzte sein Läuferpaar gekonnt aus; ein unglücklicher Befreiungsversuch seines Gegners Konrad Spies (1952) besiegelte dessen Niederlage. Sebastian Goller (1878) glänzte mit einer starken Angriffspartie und ließ Avdullah Avdijaj (1753) keine Chance. Nach einem sehenswerten Qualitätsopfer sicherte Andreas Nöhbauer (1940) gegen Erwin Küspert (1745) den sechsten Punkt. Nur Fide-Meister Patrick Bensch (2087) unterlag nach einer kühnen Angriffsfortsetzung Gotthard Knödlseder (1811).
Damit endete die Begegnung SC Rottal-Inn I – DJK-SV Schaibing I mit 6:2 Punkten. Die Überlegenheit war durch die durchschnittlichen ELO-Zahlen vorgezeichnet. Rottal-Inn 1999, Schaibing: 1760. Am 25. Oktober steht für die erste Mannschaft das Auswärtsspiel beim SC Vilshofen I auf dem Programm.
Knappes Ergebnis für die Zweite
Weniger Glück hatte die zweite Mannschaft, die beim ESV Pocking eine knappe 3,5 4,5-Niederlage hinnehmen musste. Trotz ausgeglichener Partien auf den Spitzenbrettern reichte es am Ende nicht ganz zu einem Punktgewinn.
An Brett 1 trennten sich Edgar Brückl (1764) und Klaus Wiedmann (1932) mit einem Remis. Ebenso spielten Franz Klein (1945) gegen Ernst Putz (1771) sowie Alois Baumgartner (1667) gegen Georg Putz (1586) unentschieden. Den einzigen Sieg für Rottal-Inn II errang Andreas Putz (1553), der Peter Sierian (1653) bezwang. In den hinteren Brettern musste Konrad Maier (1457) seine Partie gegen Franz Huber (1641) verloren geben, ebenso unterlag Werner Decker (1272) gegen Holger Paoli (1623). Die Partien von Georg Färber (1411) gegen Maximilian Hausleitner (1264) und Ferenc Pollak (1380) gegen Jakob Schäfer (1184) endeten jeweils remis. Damit lautete das Endergebnis ESV Pocking – SC Rottal-Inn II 4,5 : 3,5 (Durchschnitts-DWZ Pocking: 1636 / Rottal-Inn II: 1502)
Bildtext:
Sebastian Goller (links) spielte gegen Avdullah Avdijaj auf Brett 7 eine starke Angriffspartie und punktete souverän für den SC Rottal-Inn, der mit 6:2 gegen die DJK Schaibing gewann. Foto: Josef König
Zum Pressefach des Schachclub-Rottal
+ + + SC Rottal-Inn startet mit neuem Elan in die Niederbayernliga + + +
Freiwilliger Rückzug aus der Regionalliga Süd-Ost/“Zweite“ spielt in Bezirksliga Ost

Pfarrkirchen (08.10.2025/jk)- Nach 27 Jahren auf bayerischer Ebene eröffnet der Schachclub Rottal-Inn in dieser Saison ein neues Kapitel: Erstmals seit fast drei Jahrzehnten tritt die erste Mannschaft wieder in der Niederbayernliga an.
Vor Beginn der Saison hatte Mannschaftsführer Hans Wagner eine Umfrage unter den Spielern der ersten Mannschaft gestartet – mit klarem Ergebnis: „Es haben sich nicht genügend Spieler gefunden, die bereit waren, in der Regionalliga zu spielen“, erklärt Vereinsvorsitzender und Co-Mannschaftsführer Klaus Wiedmann. Ausschlaggebend seien vor allem die weiten Fahrstrecken gewesen. Hinzu komme, dass die österreichischen Spieler, die über viele Jahre eine wichtige Stütze des Teams waren, nur noch selten zur Verfügung stehen.
Sportliche oder organisatorische Gründe habe es keine weiteren gegeben – die Entscheidung sei schlicht eine Folge der personellen Situation gewesen. Klaus Wiedmann: „Da sich nicht genügend Spieler gefunden haben, war der Rückzug leider nicht zu vermeiden.“
Innerhalb des Vereins sei die Entscheidung weitgehend akzeptiert worden. Nur Klaus Schwarzmeier, der in den letzten Jahren zu den Top-Scorern zählte, entschied sich zu einem Vereinswechsel. Er spielt künftig beim TSV Kareth-Lappersdorf, der näher an seinem Wohnort liegt.
Für die neue Saison hat sich die erste Mannschaft ein realistisches, aber ambitioniertes Ziel gesetzt: Konsolidierung. Wiedmann formuliert es so: „Die Mannschaft muss sich neu finden. Vielleicht ist ja sogar der erste Platz möglich – mit einer gefestigten neuen Mannschaft wäre dann auch der Wiederaufstieg eine Option.“
Erste und zweite Mannschaft im Überblick
Die erste Mannschaft startet mit einem beachtlichen DWZ-Durchschnitt von 2057 in die Niederbayernliga – knapp vor dem Mitfavoriten SV Deggendorf II (2047). In der ersten Runde empfängt der SC Rottal-Inn am Sonntag, 12. Oktober, um 10 Uhr den DJK Schaibing (Durchschnitt 1786). Gespielt wird in der Sportgaststätte in der Birkenallee 2 in Eggenfelden.
Das Stammoktett tritt in folgender Besetzung an: Fide-Meister Martin Riediger (2148), Fide-Meister Patrick Bensch (2087), Josef Ager (2084), Hans Wagner (2072), Johann Maierhofer (2043), Karl-Heinz Jergler (1993), Gerhard Spiesberger (2077) und Norbert Frühauf (1950).
Die zweite Mannschaft mit Teamkapitän Georg Putz startet in der Bezirksliga Ost, die bereits am Samstag, 11. Oktober 2025, um 14 Uhr beginnt. Zum Auftakt gastiert man beim ESV Pocking. Das Team besteht aus Andreas Nöhbauer (DWZ 1940), Klaus Wiedmann (1932), Sebastian Goller (1878), Andreas Klinge (1974), Josef König (1773), Ernst Putz (1771), Anto Deno (1752) und Stefan Stumpf (1706).
„Durch die Einbindung von Jugend- und Nachwuchsspielern wollen wir hier gezielt Talente fördern“, erklärt Wiedmann. „Langfristig sollen einige von ihnen auch in der ersten Mannschaft Fuß fassen.“ Der Verein verzeichnet derzeit eine erfreuliche Entwicklung im Jugendbereich. In Pfarrkirchen und Eggenfelden gibt es jeweils Jugendgruppen mit teils über zehn Teilnehmern. „Das zeigt, dass Schach in der Region Rottal-Inn weiterhin gefragt ist“, so Wiedmann. Erst kürzlich hätten sich zudem zwei neue Mitglieder gemeldet, die bisher nur online gespielt haben und nun das klassische Schach am Brett ausprobieren wollen. Ein besonderes Highlight war im Mai ein Jugendturnier, das aufgrund der positiven Resonanz auch im nächsten Jahr wiederholt werden soll.
Bedeutung für die Region
Als einziger Schachverein im Landkreis Rottal-Inn mit rund 70 Mitgliedern trägt der Club eine besondere Verantwortung für die Förderung des Denksports. „Wir wollen allen Altersgruppen – vom Schüler bis zum Senior – die Möglichkeit geben, Schach in angenehmer Atmosphäre zu spielen und sich zu verbessern“, betont der Vorsitzende.
Mit neuem Schwung, verjüngtem Team und einer guten Portion Zuversicht startet der SC Rottal-Inn also in die neue Saison – diesmal auf niederbayerischer Bühne, aber mit unverändertem Ehrgeiz und Teamgeist.
Bildtext: Titelträger an Brett eins: Fide-Meister Martin Riediger (54) führt die Stammformation des Schachclub Rottal-Inn mit einer Wertungszahl von 2148 an
(Foto: Josef König).
Zum Pressefach des Schachclub-Rottal
+++ Hanf.com beendet Verkauf von Cannabis-Stecklingen +++
Fachhandelskette wartet rechtliche Klärung ab / Cannabis-Samen weiterhin im Sortiment

BALDHAM (06.10.25/pm) - Deutschlands größte Cannabis-Fachhandelskette Hanf.com beendet den Verkauf von Stecklingen. „Wir legen großen Wert auf Rechtssicherheit und möchten zur Entspannung der aktuellen Diskussion beitragen. Deshalb verkaufen wir bis zur endgültigen rechtlichen Klärung keine Cannabis-Stecklinge mehr“, erklärte Alex Cerveny, Geschäftsführer der CWE Holding Europe GmbH (Baldham/Lkr. Ebersberg). In den elf eigenen Filialen sowie im Online-Shop bietet das Unternehmen vorerst ausschließlich Cannabis-Samen als legales Vermehrungsmaterial an.
Die rechtliche Einordnung von Stecklingen ist aktuell Gegenstand unterschiedlicher Auslegungen. Während das Konsumcannabisgesetz (KCanG) Vermehrungsmaterial ausdrücklich erlaubt, kommt es in der Praxis durch Ermittlungsbehörden zu verschiedenen Handhabungen. Um Klarheit zu schaffen, setzt Hanf.com auf Transparenz und eine konstruktive Lösung im Einklang mit den Behörden.
Mit Cannabis-Samen bleibt ein legales Produkt im Sortiment, sodass Kundinnen und Kunden weiterhin Zugang zu regelkonformem Vermehrungsmaterial für den Home-Grow haben.
Über Hanf.com
Hanf.com ist eine Marke der CWE Holding Europe GmbH (Baldham bei München) und wurde 2016 von Wenzel Cerveny gegründet – Cannabis-Legalisierungsaktivist und Bundesvorsitzender des Cannabis Bündnis Deutschland (CBD). Heute ist Hanf.com mit bundesweit 17 Filialen die größte Cannabis-Fachhandelskette Deutschlands. Zu den Standorten zählen unter anderem Augsburg (2x), Baldham, Bielefeld, Bonn, Erding, Frankenthal, Herford, Ingolstadt (2x), Kempten, Landshut, München (2x), Mönchengladbach, Regensburg und Rosenheim. Produkte sind auch online unter www.hanf.com erhältlich.
Bildtext:
Cannabis-Stecklingsverkauf ausgesetzt: Ein leerer Topf symbolisiert die Pause – Samen bleiben im Sortiment. (Foto: Hanf.com)
+++ „Gegen Doppelmoral und Cannabis-Blockadepolitik“ +++
Wahlkampfauftakt des Cannabis Bündnis Deutschland (CBD) am Freitag auf dem Marienplatz in München: Bundesvorsitzender Wenzel Cerveny will 2026 bei der Münchner Stadtratswahl ein Zeichen setzen gegen die Blockadepolitik der CSU

MÜNCHEN (26.09.25) – Im Schatten der Bierzelte des Oktoberfests, wo jedes Jahr rund sechs Millionen Maß Bier ausgeschenkt werden, hat die Partei „Cannabis Bündnis Deutschland“ (CBD) ihren Wahlkampf eröffnet – mit dem erklärten Ziel, die Doppelmoral der bayerischen Drogenpolitik zu beenden. „Bier ist erlaubt, Cannabis wird blockiert – das ist Doppelmoral ‚Made in Bavaria‘. Gerade Bayern erlebt eine bewusste Sabotage des Cannabis-Gesetzes - denn was in anderen Bundesländern ohne Probleme funktioniert, wird in München durch eine bewusste Blockade-Politik unterbunden“, kritisierte der CBD-Bundesvorsitzende Wenzel Vaclav Cerveny (64) am Freitag zum Wahlkampfauftakt auf dem Münchner Marienplatz.
Mit dem Inkrafttreten des Konsumcannabisgesetzes (KCanG) am 1. April 2024 ist Cannabis bundesweit in bestimmten Grenzen legalisiert worden. „Doch Bayern blockiert die praktische Umsetzung“, so Cerveny. „Statt die Chancen des Gesetzes zu nutzen, setzt die Staatsregierung auf Verunsicherung, Repression und Verzögerung.“
Der CBD-Bundesvorsitzende sieht in der Blockade des Cannabisgesetzes einen Schaden für die Bürgerinnen und Bürger des Freistaats Bayern. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) habe angekündigt: „Wir werden dieses Gesetz äußerst restriktiv anwenden.“ Damit verhindere die CSU/FW-Staatsregierung die Umsetzung, so Cerveny.
Das Cannabis Bündnis Deutschland verfolgt das Ziel, ein Stimmungsbarometer zu sein. „Wir wollen den Wählerinnen und Wählern die Möglichkeit geben, die Cannabis-Legalisierung direkt voranzutreiben“, so Cerveny. „In Deutschland gibt es bereits über 300 zugelassene Cannabis-Anbau-Clubs. Nur die unionsgeführten Länder stellen sich dagegen – allen voran Bayern mit keinem einzigen Club.“
Zentrale Forderungen der CBD sind:
Sofortige Erteilung von Anbaulizenzen an Cannabis-Vereine und eine Rücknahme der geschaffenen baurechtlichen Hürden.
Flächendeckende Modellprojekte zur regulierten und ausreichenden Abgabe von Cannabis an Bürger.
Förderung einer offenen und sicheren Cannabiskultur, die öffentliche Gesundheit schützt und den Schwarzmarkt zurückdrängt.
„Damit sich die Bürgerinnen und Bürger gegen die fehlgeleitete Ideologie unserer Landespolitiker wehren können, haben wir das Cannabis Bündnis Deutschland ins Leben gerufen. Ihre Stimme für uns ist ein Ausrufezeichen an die Politik, endlich eine verantwortungsvolle Regulierung in der Drogenpolitik auch in Bayern zuzulassen“, betont Cerveny. „Ein Ergebnis von null auf zehn Prozent bei der Münchner Stadtratswahl 2026 würde der CSU deutlich machen, dass die Münchnerinnen und Münchner mit bornierter Blockadepolitik nicht einverstanden sind.“
Über das Cannabis Bündnis Deutschland
Die Partei „Cannabis Bündnis Deutschland“ (CBD) ist eine Bundespartei, welche für die volle Legalisierung von Cannabis eintritt – und sich entschieden gegen die Machtwillkür der bayerischen Blockadepolitik stellt.
Die Partei wurde am 23. November 2024 als CSC-Partei in München-Aschheim gegründet und im Mai 2025 in Cannabis Bündnis Deutschland umbenannt, um in der Namensgebung und dem Akronym „CBD“ noch näher am Cannabis zu sein. Der Landesverband Bayern besteht seit dem 04.01.2025.
Bundesvorsitzender und Gründer ist der Münchner Hanf-Pionier Wenzel Vaclav Cerveny (64). 2014/2015 organisierte er erfolgreich das Volksbegehren „JA zur Legalisierung vom Cannabis in Bayern“, welches nach Sammlung von 25.000 gültigen Wähler-Unterschriften vom Bayerischem Verfassungsgericht abgelehnt wurde, Begründung: Bundesrecht schlägt Landesrecht. Cerveny organisierte die Münchner „Cannabis-XXL“-Messen 2015 und 2017 und gründete danach die Einzelhandelskette HANF.com mit inzwischen 14 Läden. Mit der Vision, in Aschheim den ersten Cannabis-Anbauclub zu gründen, scheiterte er an der Blockadepolitik des Freistaats Bayern und der Gemeinde Aschheim („Haschheim“), unter anderem an dem mit Absicht neu errichtetem Spielplatz.
Bildtext:
CBD-Partei gegen Doppelmoral und Cannabis-Blockadepolitik: Bundesvorsitzender Wenzel Vaclav Cerveny will 2026 für den Münchner Stadtrat kandidieren, wie er am Freitag zum Wahlkampfauftakt ankündigte. (Foto: Josef König für CBD/honorarfrei)


CBD-Partei
Pressefach CBD-Partei
+++ FDP Rottal-Inn: Wechsel an der Spitze des Kreisverbands +++
Pfarrkirchen (24.09.25/pm). Der Kreisverband der FDP Rottal-Inn hat einen Wechsel an der Spitze zu verzeichnen. Der bisherige Kreisvorsitzende Claus Rothlehner hat aus zeitlicher Beanspruchung durch den Beruf seinen Rücktritt erklärt, wie er der Vorstandschaft mitteilte. Rothlehner bleibt der liberalen Familie jedoch weiterhin als engagiertes Mitglied erhalten.
Der 43-jährige Diplom-Kaufmann und Geschäftsführer eines mittelständischen Handwerksbetriebs stand bereits von 2016 bis 2018 an der Spitze der FDP Rottal-Inn und übernahm das Amt nach den turnusgemäßen Neuwahlen im vergangenen Jahr erneut. Der Vorstand dankt Rothlehner ausdrücklich für sein Engagement. „Claus Rothlehner hat unseren Kreisverband mit großer Leidenschaft und viel Einsatz geführt. Wir respektieren seine persönliche Entscheidung“, betonte der stellvertretende Kreisvorsitzende Josef König, der nun kommissarisch die Leitung des Kreisverbands übernimmt.
König ist für den Kreisverband kein Neuling: Der 59-jährige Diplom-Kaufmann führte die FDP Rottal-Inn bereits von 2007 bis 2011 als Kreisvorsitzender. Er wird den Verband nun bis zu den nächsten regulären Wahlen leiten. „Wir stehen zwar vor einer schwierigen Situation, gerade mit Blick auf die bevorstehenden Kommunalwahlen, aber wir setzen auf Kontinuität und eine starke Mannschaft“, so König.
In die organisatorische Vorbereitung eingebunden wird auch Rothlehners Vorgänger Nick Kelldorfner, der inzwischen den FDP-Kreisverband Passau führt, aber weiterhin im Landkreis Rottal-Inn wohnt und daher hier kandidiert. Die Aufstellung der Kreistagsliste ist bereits in Arbeit.
Kreisrat Dominik Heuwieser, derzeit einziger Mandatsträger der FDP im Kreistag, wird bei der anstehenden Aufstellungsversammlung voraussichtlich erneut die Liste anführen. Die offizielle Aufstellungsversammlung wird in den nächsten Wochen stattfinden. Der Kreisverband strebt neben dem Wiedereinzug auch einen weiteren Sitz an. Da im Kreistag keine Fünf-Prozent-Hürde gilt, sieht die FDP dafür realistische Chancen.
+++ „Gegen Doppelmoral und Cannabis-Blockadepolitik“ +++
Wahlkampfauftakt des „Cannabis Bündnis Deutschland“ am Marienplatz in München am Freitag, 26. September 2025, 10:30 Uhr
MÜNCHEN (21.09.25) – Das Cannabis Bündnis Deutschland (CBD Partei) lädt herzlich zur Berichterstattung über seinen Wahlkampfauftakt zu den Kommunalwahlen in München ein.
📍 Ort: Marienplatz, München
🕥 Zeit: Freitag, 26. September 2025, 10:30 Uhr
Bundesvorsitzender Wenzel Vaclav Cerveny (64) eröffnet dort den Kommunal-Wahlkampf der CBD-Partei.
Im Mittelpunkt seiner Rede stehen:
• Kritik an der Blockadepolitik der bayerischen Staatsregierung
• Forderung nach einer offenen Cannabis-Kultur und dem Ende der Doppelmoral in der Drogenpolitik auf Landesebene
• Die nächsten Schritte des CBD auf dem Weg zu den Kommunalwahlen 2026 in München
Zentrale Forderungen der CBD-Partei:
• Sofortige Erteilung von Anbaulizenzen an Cannabis-Vereine (ohne baurechtliche Hürden)
• Flächendeckende Modellprojekte zur regulierten Abgabe in ganz Bayern
• Förderung einer offenen und sicheren Cannabiskultur
Medienvertreter werden um Anmeldung unter cbd@koenig-online.de oder Tel. 0171/4459706 gebeten!
CBD-Partei
Pressefach CBD-Partei
+ + + KCanG-Gesetz und Botanik prallen an Richterin ab + + +
Gesetzes-Kommentar für Gericht wichtiger als Wortlaut: 65-jährige Hanf-Aktivistin wegen geplanter Verteilaktion von 117 Stecklingen verurteilt – Anwalt pocht auf Wortlaut des KCanG / Klärung in der nächsten Instanz
HALLE (Saale/03.09.25/jk) – Eine öffentliche Verschenkaktion von Hanf-Stecklingen hat am Amtsgericht Halle ein juristisches Nachspiel mit bundesweiter Beachtung gefunden. Eine 65-jährige Hanf-Aktivistin ist am Mittwoch zu einer Geldstrafe von 20 Tagessätzen zu je 28 Euro – insgesamt 560 Euro – verurteilt worden. Die Angeklagte hatte im Juli 2024 als Sprecherin der Hallenser Ortsgruppe des Deutschen Hanfverbandes (DHV) insgesamt 117 kleine Stecklinge zwischen sieben und 27 Zentimetern Höhe an erwachsene Passanten verteilt. Die Pflanzen wurden von der Polizei beschlagnahmt und bleiben eingezogen.
Einzelrichterin Dr. Katrin Plicht wertete die Aktion als verbotenen Anbau von mehr als drei Pflanzen, der nicht mehr vom Eigenbedarf gedeckt sei. Nach rund 40 Minuten Verhandlung verkündete sie ihr Urteil. Das Konsum-Cannabisgesetz (KCanG) vom 1. April 2024 enthalte unklare Begriffe, die das Gericht zu klären versuche, erklärte sie: „Wir müssen auslegen.“ Plicht stützte sich dabei auf einen juristischen Kommentar, der bewurzelte Stecklinge nicht mehr als legales Vermehrungsmaterial, sondern bereits als illegales Cannabis wertet.
Warum die Unklarheiten zwischen Kommentar und Gesetz letztlich zu Lasten der Angeklagten ausgelegt wurden, blieb in der Urteilsbegründung offen. Zugute hielt das Gericht der Rentnerin, dass ihr keine kriminelle Energie nachzuweisen war. Mit dem Strafmaß blieb das Gericht unter der Forderung von Oberstaatsanwalt Dirk Lemme, der eine Geldstrafe von 1.500 Euro beantragt hatte.
Die Staatsanwaltschaft hatte argumentiert, bei mehr als 100 abgegebenen Stecklingen sei der Eigenbedarf eindeutig überschritten. Auch sie berief sich auf einen Kommentar, der Jungpflanzen bereits als Cannabis einstuft.
Verteidiger Leon Rademacher von der Kanzlei Reubel Grubwinkler aus Freilassing (Bayern) hielt dagegen: „Der Wortlaut des Gesetzes ist eindeutig. Jungpflanzen ohne Blüten oder Fruchtstände zählen nicht als Cannabis, sondern als Vermehrungsmaterial.“ Der Bürger müsse sich darauf verlassen können, dass Gesetze klar und verlässlich formuliert seien.
Vor dem Gerichtsgebäude demonstrierten vor der Verhandlung Mitglieder mehrerer DHV-Ortsgruppen. Der Verband übernimmt die Prozesskosten für die Angeklagte. Unterstützung erhielt die Angeklagte zudem von Wenzel Cerveny, Bundesvorsitzender der neuen Partei Cannabis Bündnis Deutschland (CBD) und bundesweit bekannter Legalisierungsaktivist.
Die Verteidigung kündigte Rechtsmittel an. Damit dürfte sich in der nächsten Instanz erneut die Frage stellen, ob bewurzelte Hanf-Stecklinge nach dem neuen Gesetz als legales Vermehrungsmaterial oder als illegales Cannabis gelten.
Bildtexte:

Unbeeindruckt von KCanG und Botanik: Richterin Dr. Plicht vom Amtsgericht Halle (Saale)

Einzelrichterin Dr. Plicht mit Rechtsanwalt Leon Rademacher von der Kanzlei Reubel und Grubwinkler (Freilassing) und Angeklagter Angelika Saidi. (Alle Fotos: Josef König)

Angeklagte Angelika S. mit ihrem Verteidiger Leon Rademacher (Freilassing) und Wenzel Cerveny, Bundesvorsitzender der neuen Partei Cannabis Bündnis Deutschland (CBD) aus München.

Der Deutsche Hanfverband (DHV) demonstrierte am Mittwoch vor Prozessbeginn vor dem Amtsgericht Halle (Saale).
+ + + Funke-Mediengruppe darf "Gala", "Brigitte" und "Eltern" übernehmen + + +
Bundeskartellamt gibt grünes Licht
BONN (20.08.2025/jk) Grünes Licht für Medienübernahme: Die Funke-Mediengruppe (Essen) darf die Zeitschriften "GALA", "Brigitte" und den Digitaltitel "Eltern" von Gruner+Jahr (Hamburg) übernehmen. Der geplante Erwerb werde nicht untersagt, teilte das Bundeskartellamt (Bonn) am Mittwoch mit.
Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, begründet die Freigabe: „Die Übernahme betrifft vor allem die Lesermärkte im Bereich Frauenzeitschriften." Hier habe FUNKE bereits einige bekannte Titel, zu denen nun noch die „Gala“ und die „Brigitte“ hinzukommen. Insgesamt gebe es in diesem Bereich aber noch ausreichend Wettbewerb durch größere Verlage wie Burda, Bauer und Klambt und auch durch einige kleinere Verlage. Mundt: "Daher konnten wir den Erwerb durch FUNKE freigeben. Entscheidend für die Freigabe war die Tatsache, dass die Printwerbevermarktung der Zeitschriften nicht mit übernommen wird. In dem Bereich hat die von FUNKE mitkontrollierte Vermarktungsgesellschaft BCN bereits eine sehr starke Marktposition.“
Die Zusammenschlussbeteiligten hätten nach Gesprächen mit dem Bundeskartellamt entschieden, dass die Anzeigenvermarktung für „Gala“ und „Brigitte“ wie bislang durch die Ad Alliance erfolgen werde. Die Ad Alliance ist eine Vermarktungsgesellschaft für TV-, Print-, Digital- und Audio-Werbung, die u. a. RTL, Gruner + Jahr und andere Partner bündelt. Damit ist sichergestellt, dass die Printvermarktung der beiden anzeigenumsatzstarken Titel weiterhin unabhängig von FUNKE bzw. BCN erfolgen wird.
Ein etwaiger zukünftiger Übergang auch der Anzeigenvermarktung von „Gala“ und „Brigitte“ auf FUNKE bzw. eine Vermarktung durch BCN unterläge dann gegebenenfalls einer erneuten kartellrechtlichen Kontrolle, so die Wettbewerbsbehörde.
Weitere Begründung: "Auf den Lesermärkten im Bereich Frauenzeitschriften waren wettbewerbliche Probleme weder bei Abgrenzung eines umfassenden Marktes für Frauenzeitschriften noch bei gesonderter Betrachtung kleinteiligerer Märkte etwa für Yellow-Press, People-Magazine oder Qualitäts-Frauenzeitschriften zu erwarten." Burda verbreite bei den höherwertigen Frauenzeitschriften insbesondere die „Bunte“ und die „Freundin“, Klambt die „Für Sie“ und die „Grazia“ und Bauer die „Cosmopolitan“. Daneben gebe es etablierte Titel weiterer Verlage wie „Maxi“, „Emotion“, „Glamour“ und „Frau im Leben“. Im Bereich der Yellow-Press seien die größeren Verlage ebenfalls mit einer Vielzahl von Zeitschriften vertreten, zudem sind in diesem Segment auch Kleinverlage besonders aktiv und der Marktzutritt ist ohne weiteres möglich. Zu „Eltern“ gehören ein Podcast sowie die Internetseiten www.eltern.de, www.urbia.de, vorname.com und schwangerschaft.de sowie entsprechende Apps und Social Media Accounts, zu denen es ebenfalls eine Vielzahl einschlägiger Wettbewerber gibt.
Mehr zum Thema Wettbewerbspolitik
Homepage des Bundeskartellamtes
+++ Kemptener Händler wegen legaler Hanf-Stecklinge vor Gericht +++
Bundesweit erstes Verfahren: Verteidiger Kai-Friedrich Niermann (Paderborn) spricht von zulässigem Vermehrungsmaterial/Prozessbeginn am Montag, 7. Juli 2025, 9 Uhr, vor Amtsgericht Kempten (Sitzungssaal 158, 1. OG)

KEMPTEN/BALDHAM (04.07.25/pm) – Zwischen Steckling und Strafsache: Was im Gewächshaus nach gärtnerischem Alltag aussieht – das Vermehren einer Pflanze durch Stecklinge – beschäftigt nun den Kadi. Vor dem Amtsgericht Kempten geht es bundesweit erstmals um die rechtliche Abgrenzung zwischen harmlosen Hanf-Stecklingen und illegalen Cannabispflanzen. Angeklagt ist Jürgen Heppe (55), Betreiber des Hanf.com-Shops in Kempten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, mit Hanf-Stecklingen unerlaubt Handel getrieben zu haben. Sein Verteidiger, der auf Cannabisrecht spezialisierte Anwalt Kai-Friedrich Niermann (Paderborn), hält die Anklage für unbegründet: „Cannabis-Stecklinge und Samen sind international nicht als Suchtstoffe eingestuft. Die Beschlagnahme war rechtswidrig.“ Der Prozess beginnt am Montag, 7. Juli 2025, um 9 Uhr im Sitzungssaal 158 (1. OG) des Amtsgerichts Kempten, Residenzplatz 4–6 (Aktenzeichen: 11 Cs 320 Js 1349/25).
Zur Vorgeschichte: Am 5. Februar 2025 durchsuchte ein ziviles Polizeiteam die neu eröffnete Hanf.com-Filiale
in der Fischerstraße 3 in Kempten und beschlagnahmte 37 Hanf-Stecklinge von etwa 20 bis 22 Zentimetern Höhe. Obwohl die Pflanzen laut Betreiber weder Blüten noch Fruchtansätze aufwiesen und damit eindeutig legal gewesen seien, wurden sie – ebenso wie CBD-Blüten mit einem THC-Gehalt unter 0,3 Prozent – sichergestellt. Die Polizei stützte sich auf den Verdacht des unerlaubten Handels mit Cannabis. Die Geschäftsführung spricht hingegen von behördlicher Willkür: Die Beamten hätten sich zunächst als Kunden ausgegeben, dann die Pflanzen abgeschnitten und rund eine Stunde lang auch das übrige Sortiment überprüft. Der entstandene Sachschaden belaufe sich auf etwa 1.200 Euro.
Am 29. März 2025 erließ das Amtsgericht Kempten daraufhin einen Strafbefehl über eine Gesamtfreiheitsstrafe von acht Monaten auf Bewährung. Der Angeklagte legte Widerspruch ein – nun kommt es zur Hauptverhandlung. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unerlaubtes Handeltreiben mit Cannabis vor (§ 34 Abs. 1 Nr. 4 KCanG).
Wenzel Cerveny, Gründer von Hanf.com, und Shop-Betreiber Jürgen Heppe zeigen sich einig: „Die Rechtslage ist eindeutig.“ Nach § 1 Nr. 6 und § 4 des Konsumcannabisgesetzes (KCanG) ist der Handel mit Stecklingen ausdrücklich zulässig – vorausgesetzt, sie tragen keine Blüten.
Verteidiger Kai-Friedrich Niermann betont: „Stecklinge enthalten keinen THC-haltigen Blüten- oder Fruchtstand. Sie gelten als reines Vermehrungsmaterial und sind damit legal. Die Beschlagnahme entbehrt jeder rechtlichen Grundlage.“ Ein von ihm vorgelegtes Rechtsgutachten kommt zum Schluss, dass Stecklinge eindeutig unter den Begriff „Vermehrungsmaterial“ fallen und somit nicht unter die Definition von Cannabis im Sinne des KCanG. Solange keine Blüten ausgebildet sind, handelt es sich um frei handelbare Pflanzen.
Der Gesetzgeber habe diese Unterscheidung bewusst getroffen – zur rechtssicheren Förderung von Eigenanbau und gewerblicher Versorgung. Die derzeitige Behördenpraxis, so Niermann, untergrabe jedoch genau dieses gesetzgeberische Ziel.
Serie gezielter Maßnahmen
Die Razzia in Kempten steht nicht für sich allein. Seit dem Sommer 2024 kommt es immer wieder zu Durchsuchungen und Sicherstellungen in Hanf.com-Filialen. So beschlagnahmte die Polizei auf dem Sinnflut-Festival in Erding 50 Stecklinge vom Stand von Hanf.com-Gründer Cerveny. In der Ingolstädter Filiale wurden 13 Pflanzen zerstört. Ende Mai 2025 stellten Ermittler in Aschheim (Landkreis München) sowie in den Münchner Hanf.com-Stores (Tal 40 und Einsteinstraße 163) rund 1.500 Stecklinge sicher.
Rechtsanwalt Niermann betont: „Cannabis-Stecklinge und Samen sind international nicht als Suchtstoff eingestuft. Diese Maßnahmen widersprechen geltendem Recht.“ Die aktuelle Beschlagnahme wirft erneut die Frage auf, ob es sich um eine gezielte Behördenstrategie oder eine Häufung von Einzelfällen handelt. Für Hanf.com-Gründer Cerveny ist die Linie jedoch klar: „Wir lassen uns nicht einschüchtern.“
Filiale Kempten seit Dezember 2024 geöffnet
Die Filiale in Kempten wurde am 2. Dezember 2024 eröffnet. Sie ist Teil des Filialnetzes der größten deutschen Cannabis-Fachhandelskette Hanf.com. Im Herzen der Allgäu-Metropole bietet der Store auf 100 Quadratmetern rund 800 Produkte – darunter CBD-Öle, Lebensmittel, Kosmetik sowie Zubehör für den legalen Eigenanbau. Passend zur Teillegalisierung von Cannabis seit April 2024 umfasst das Sortiment auch Anbausets mit Samen, Stecklingen, Lampen, Zelten und Dünger.
„Wir wollen die Menschen in Kempten für die Vielfalt und das Potenzial der Hanfpflanze sensibilisieren – und dabei rechtssicher arbeiten“, sagt Jürgen Heppe, erster Franchise-Partner der Marke Hanf.com.
Über Hanf.com
Hanf.com ist eine Marke der CWE Holding Europe GmbH (Baldham bei München) und wurde 2016 von Wenzel Cerveny gegründet – Cannabis-Legalisierungsaktivist und Vorsitzender des Cannabis Verbandes Bayern (CVB). Heute ist Hanf.com mit 16 Filialen in Süddeutschland die größte Cannabis-Fachhandelskette Deutschlands. Zu den Standorten zählen unter anderem Aschheim (Natur-Erlebniswelt), Augsburg (2x), Baldham, Bonn, Erding, Frankenthal, Ingolstadt (2x), Kempten, Landshut, München (2x), Mönchengladbach, Regensburg und Rosenheim. Produkte sind auch online unter www.hanf.com erhältlich.
Bildtext: Ermittler gehen gegen legale Hanf-Stecklinge vor: Bundesweit erstmals verhandelt am Montag das Amtsgericht Kempten (Allgäu). (Foto: hanf.com)
Hanf.com
CWE Holding GmbH/Hanf.com
+++ Michael Ruoff neuer FDP-Chef in Bayern +++
49-jähriger Rechtsanwalt und Unternehmer aus München folgt auf Hagen und Hessel / FDP Bayern will „modernste Partei“ im Freistaat werden

AMBERG (29.06.25/jk) – Die bayerischen Liberalen haben einen neuen Vorsitzenden: Auf dem 88. Ordentlichen Landesparteitag der FDP Bayern in Amberg wählten rund 420 Delegierte am Samstag den Münchner FDP-Stadtvorsitzenden Michael Ruoff mit großer Mehrheit zum neuen Landeschef. Der 49-jährige Jurist und Unternehmer folgt auf das Führungsduo Martin Hagen und Katja Hessel, das nicht erneut kandidiert hatte. „Die FDP ist die einzige Partei, die im Zweifel für die Freiheit eintritt. Deshalb braucht es uns mehr denn je“, erklärte Ruoff in seiner Antrittsrede kämpferisch.
Klarer Kurs, markige Worte: Ruoff sprach sich in seiner Bewerbungsrede für eine wirtschaftspolitische Kehrtwende in Deutschland aus – nach dem Vorbild Ludwig Erhards. „Ohne Wachstum und Innovation drohen wirtschaftlicher Abstieg und soziale Spannungen.“ Zugleich warnte er vor einer zunehmenden Staatsverschuldung, auch im Freistaat. Die FDP müsse sich wieder stärker über ihre liberalen Kernwerte definieren: Marktwirtschaft, Wettbewerb, Rechtsstaat, Toleranz, Meinungsfreiheit und Innovation – das sind die sechs Säulen, auf die Ruoff seinen Kurs stützt.
Gemeinsam mit einem „Arbeitsvorstand“ will der fünffache Familienvater neue Formate wie Workshops und Skill-Camps etablieren, um die Partei strukturell zu erneuern. Ziel: Die modernste Partei Bayerns. Auch klare Seitenhiebe verteilte der neue Parteichef: Die CSU geißelte er als „intolerant“, ihre Drogenpolitik als „gescheitert“ – und forderte mehr Transparenz und Kontrolle in der Landespolitik. Sein Appell: „Kämmen wir den schwarzen Filz aus dem Fell des bayerischen Löwen! Und holen wir dauerhaft über fünf Prozent – auch in Bayern!“
Neuer alter Generalsekretär
Christoph Skutella, Weidener FDP-Kreisvorsitzender und früherer Landtagsabgeordneter, ist erneut zum Generalsekretär gewählt. Skutella ist seit 2020 Stadtrat in Weiden und war zuletzt umweltpolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion.
Das neue FDP-Landesvorstandsteam
Landesvorsitzender: Michael Ruoff (München)
Generalsekretär: Christoph Skutella (Weiden i.d.OPf.)
Stellvertretende Landesvorsitzende: Susanne Seehofer (München), Matthias Fischbach (Erlangen), Nils Gründer (Neumarkt i.d.OPf.)
Schatzmeisterin: Kristine Lütke (Nürnberger Land)
Schriftführerin: Sabrina Steinbauer (München)
Beisitzer des Präsidiums: Tobias Weiskopf (Freising), Stefan Edenharder (Augsburg), Tobias Dutta (Würzburg)
Weitere Mitglieder des Landesvorstands: Moritz Fingerle (München), Kirstin Sauter (Landshut), Loi Vo (Regensburg), Sven Bachmann (Bamberg), Simon Gritzmann (Erlangen), Karsten Klein (Aschaffenburg), Dominik Spitzer (Kempten), Nick Kelldorfner (Rottal-Inn), Jakob Schäuble (Ingolstadt), Nicole Faulhaber (Günzburg), Phil Hackemann (München), Julian Dalberg (Aschaffenburg), Franz Märtl (Neuburg-Schrobenhausen)
Bildtext: FDP-Landesparteitag in Amberg: Neuer Landeschef Michael Ruoff mit seiner ersten stellvertretenden Landesvorsitzenden Susanne Seehofer will frischen Wind in die Partei bringen (Foto: Josef König)
+++ Katastrophales Weinjahr trübt die Bilanz +++
Mehr Qualität als Quantität: Schrumpfung der Anbaufläche auf 50 Hektar / Niederösterreichisches Weingut "Dürnberg Fine Wine AG" gehört 5.228 Aktionären

FALKENSTEIN (23.06.25/jk) – Die Stimmung war mild, der Rückblick jedoch alles andere als süffig: Auf der vierten Hauptversammlung der Dürnberg Fine Wine AG im niederösterreichischen Falkenstein herrschte am 23. Juni eher Ernüchterung statt Feierlaune. Vorstandsvorsitzender Dr. Georg Klein (65) sprach von einem „katastrophalen Weinjahr“ 2024 – sowohl wirtschaftlich als auch klimatisch. Der Umsatz sank um 3,8 Prozent auf 2,4 Millionen Euro, rund 380.000 Flaschen verließen das Weingut. Eine Dividende für die 5.228 Aktionäre der 180.000 nicht-börsennotierten Papiere bleibt zum zweiten Mal in Folge aus.
Trotz des schwachen Geschäftsjahres verfolgten 99 Anteilseigner – allesamt auch Weinliebhaber – die Versammlung im Gemeinde-Festsaal mit spürbarem Interesse und bleibender Loyalität. Denn das Weingut Dürnberg bleibt ein Sonderfall in der europäischen Agrarlandschaft: Kein anderes Weingut am Kontinent zählt eine derart breite Aktionärsbasis.
Schrumpfen für die Qualität
Angesichts gestiegener Kosten und gesunkener Marktpreise hat das Unternehmen seine bewirtschaftete Fläche auf 50 Hektar reduziert – ein Rückgang um 15 Hektar gegenüber dem Vorjahr. „Wir setzen auf Klasse statt Masse“, so Klein. Über 80 Prozent der Fläche entfällt auf Weißwein, insbesondere Grüner Veltliner. Etwa 40 Prozent der Produktion geht ins Ausland.
Produktionsvorstand und Winemaker Ing. Michael Preyer beschrieb das Jahr 2024 als wetterbedingt herausfordernd – geprägt von Spätfrösten, Starkregen und extrem früher Lese. Dennoch konnte dank konsequenter Arbeit im Weingarten eine leicht gesteigerte Erntemenge und gute Qualität erzielt werden: „Die 2024er zeigen feine Frucht, milde Säure und einen angenehmen Trinkfluss“, so Preyer.
USA brechen ein, Osten rückt in den Fokus
Vertriebsvorstand Matthias Marchesani berichtete von massiven Rückgängen in den Exportmärkten. Besonders deutlich zeigt sich das in den USA: Der Umsatz halbierte sich dort nahezu. Zölle und Inflation bremsten die Nachfrage. Auch Deutschland und die Niederlande reagierten empfindlich preissensibel.
Wachstum erhofft man sich in Osteuropa – mit neuen Exportpartnern in Estland, Tschechien und Polen. Parallel reagiert Dürnberg auf den Trend zu alkoholfreien Produkten mit „kira-kira“, einem Sparkling-Getränk auf Traubensaftbasis mit Grüntee, Zitronengras und Ingwer – gedacht als Aperitif und Speisenbegleiter für moderne, internationale Küche.
Falkenstein: Wo Geschichte und Terroir wirken
Falkenstein zählt zu den traditionsreichsten Weinbaugemeinden des Landes. Die imposante Burgruine stammt aus dem 11. Jahrhundert, und bereits im Jahr 1309 ist das historische Berggericht belegt. Weinbau wird in der Region seit mindestens dem 12. Jahrhundert betrieben. Auf den Kalkklippen rund um den Ried Rabenstein entstehen langlebige Reserveweine und charaktervolle Cuvées wie der Burgunder „Ortolan“ – geprägt vom einzigartigen Terroir und dem Kleinklima der Region.
Direktvertrieb als Stabilisator
Ein Lichtblick in der Bilanz: Der Umsatz im Direktvertrieb über den firmeneigenen Online-Shop legte um 20,7 Prozent auf 828.000 Euro zu – maßgeblich getragen von der aktiven Aktionärsbasis. Diese Form der Kundennähe macht sich bezahlt. Der Gewinn aus dem Geschäftsjahr 2024 in Höhe von 15.179,82 Euro wird laut Aufsichtsratsvorsitzendem Mag. Josef Ischepp vollständig auf neue Rechnung vorgetragen.
Bio? Ja – aber ohne Siegel
Das nachhaltig und vegan zertifizierte Weingut verzichtet künftig bewusst auf eine Bio-Zertifizierung. Grund sind die hohen Kosten, so Winemaker Preyer: „Wir bleiben unserem Weg treu, setzen aber die Mittel effizienter ein.“
Perspektiven: Gedämpft, aber nicht pessimistisch
Klein sprach von einem strukturellen Wandel im Konsumverhalten – sinkender Alkoholkonsum, Lifestyle-Debatten und wirtschaftliche Unsicherheiten dämpfen europaweit die Weinabsätze. Das Unternehmen reagierte mit striktem Sparkurs, Flächenkonsolidierung und Investitionsstopp. Dennoch bleibt der Ausblick vorsichtig optimistisch: „Dürnberg bleibt eine Marke mit Substanz – und treuen Unterstützern.“
Die Botschaft an die Anteilseigner: Auch wenn derzeit nicht die Korken knallen, ist der Keller gut gefüllt – mit Geduld, Charakter und Zukunftshoffnung.
Meilensteine: Das Weingut Dürnberg wurde 1991 durch Christoph Körner gegründet, der heute noch beratend tätig ist. Bis 2006 wurde die bewirtschaftete Fläche erweitert. 2007 erfolgte die Umwandlung in eine GmbH. 2011 wurde erstmale ein Umsatz von einer Million Euro erzielt. Im Jahr 2017 stiegen in einer ersten Crowdfounding-Finanzierungsrunde 245 Investoren mit einem Darlehen von 645.000 Euro ein. 2021 wurde die GmbH in die Dürnberg Fine Wine AG umgewandelt. 2022 beteiligten sich über 5.000 Aktionäre an einer Kapitalerhöhung.

Bildtext: Vierte Hauptversammlung der Dürnberg Fine Wine AG (v.l.): Vorstandsvorsitzender Dr. Georg Klein, Vertriebsvorstand Matthias Marchesani, Sarah Rieder (Aufsichtsrats-Protokoll), Aufsichtsratsvorsitzender Mag. Josef Ischepp, Aufsichtsrätin Heidi Strobl, Aufsichtsratsvizevorsitzender Manfred Tautscher und Produktionsvorstand (Winemaker) Ing. Michael Preyer (Foto: Pressebüro König/Josef König).

Weitere Infos
+++ Auszeichnung für 40 Jahre liberales Engagement +++
Theodor-Heuss-Medaille in Silber für Sigmund Stieber / FDP würdigt jahrzehntelangen Einsatz im Kreisverband Rottal-Inn

EGGENFELDEN (21.06.25/jk) – Ein Abend der Anerkennung für ein langes politisches Wirken: Im Gasthaus Mariandl im Oberwirt in Eggenfelden-Gern wurde Sigmund Stieber (72) für seine 40-jährige Mitgliedschaft und seinen unermüdlichen Einsatz in der FDP ausgezeichnet. Der Ruheständler und frühere Raumausstatter erhielt die Theodor-Heuss-Medaille in Silber sowie eine Ehrenurkunde – überreicht von FDP-Kreisvorsitzendem Claus Rothlehner im Namen der gesamten Partei.
Stieber gehört seit 1985 dem FDP-Kreisverband Rottal-Inn an – damals unter der Leitung von Alois Jahrstorfer. In vier Jahrzehnten wirkte er kontinuierlich im Kreisvorstand mit, war zeitweise Beisitzer im FDP-Bezirksverband und engagierte sich im umweltpolitischen Landesfachausschuss. Besonders prägte ihn die Begegnung mit dem ehemaligen Bundestagsabgeordneten Hans Paintner, der mit dem Satz „Die Suche nach dem liberalen Gold in der schwarzen Erde“ ein bleibendes Bild für die Herausforderung liberaler Politik im ländlichen Raum geschaffen habe.
Verlässlich, überzeugt, engagiert
„Solche Persönlichkeiten sind das Rückgrat unserer Partei – nicht laut, aber verlässlich. Nicht im Vordergrund, aber immer da, wenn man sie braucht“, betonte Rothlehner in seiner Laudatio. Stieber habe über Jahrzehnte hinweg nicht nur politische Inhalte vertreten, sondern den liberalen Dialog vor Ort aktiv mitgestaltet. Für viele junge Mitglieder sei er ein Vorbild an Haltung und Beständigkeit.
Sichtlich bewegt bedankte sich Sigmund Stieber für die Auszeichnung: Die Treue zur FDP sei für ihn nie in Frage gestanden, weil die Partei stets für Werte wie Eigenverantwortung, Toleranz und Freiheitsrechte eingetreten sei – auch in schwierigen Zeiten. Die Theodor-Heuss-Medaille ist nach dem ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland und FDP-Gründungsmitglied Theodor Heuss benannt.
Bildtext: FDP-Kreisvorsitzender Claus Rothlehner (links) überreichte die Theodor-Heuss-Medaille in Silber an Sigmund Stieber für 40 Jahre Mitgliedschaft und Engagement in der FDP. (Foto: Josef König)
+++ Schlussstrich unter Razzia von 2019: Verfahren gegen Hanf-Unternehmer Wenzel Cerveny eingestellt +++
Persönliches Fazit: Zermürbt nach 31 Razzien und sechs Jahren existenziellen Kampfes

MÜNCHEN (19.06.25) – Das Amtsgericht München hat am Mittwoch das Verfahren gegen den Hanf-Pionier Wenzel Cerveny (64), Gründer der Fachhandelskette Hanf.com und Legalisierungsaktivist, überraschend nach dem ersten Prozesstag eingestellt. Grundlage war eine „Verständigung“ zwischen der Staatsanwaltschaft München I und der Verteidigung. Ursprünglich waren fünf Verhandlungstage angesetzt worden. Die Anklage bezog sich auf den Verkauf von Hanftee und Cannabisblüten, die im April 2019 bei einer groß angelegten Razzia beschlagnahmt worden waren.
Staatsanwalt Dr. Jakob Schmidkonz, Gruppenleiter der Staatsanwaltschaft München I, hat nach rund zwei Stunden Verhandlung einen Vorschlag zur Einstellung des Verfahrens nach § 154 Abs. 2 StPO unterbreitet. Als Grund nannte er ein weiteres, schwerwiegenderes Verfahren gegen Cerveny im Zusammenhang mit rund 1500 Cannabis-Stecklingen, die bei einer späteren Razzia in der Natur-Erlebniswelt in Aschheim sichergestellt worden waren. Aufgrund der höheren Straferwartung sei das aktuelle Verfahren entbehrlich geworden.
Die Beteiligten haben sich auf eine pragmatische Lösung geeinigt: Cerveny erhält beschlagnahmtes Bargeld und einen 7,5-Tonnen-Lkw zurück. Im Gegenzug verzichtet er auf Schadensersatzforderungen. Die beschlagnahmten CBD-Produkte werden vernichtet, da deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Die Staatsanwaltschaft wiederum verzichtet auf die Abschöpfung potenziell erzielter Gewinne. Die Kosten des Verfahrens übernimmt die Staatskasse.
Schon im Jahr 2024 hatte die Staatsanwaltschaft eine Einstellung des Verfahrens angeboten, allerdings unter der Bedingung, dass Cerveny auf Lkw und Waren verzichtet. Der Unternehmer hatte das damals abgelehnt. In der Anklage hatte die Staatsanwaltschaft den THC-Gehalt der sichergestellten Blüten hochgerechnet. Cerveny hatte entgegnet, dass alle Produkte vor dem Verkauf laborgeprüft worden seien und die damalige THC-Grenze von 0,2 Prozent nie überschritten wurde.
Cerveny hat sich als Opfer einer politischen Kampagne bezeichnet. Insgesamt 31 Razzien habe er über sich ergehen lassen müssen. Die Staatsanwaltschaften in Traunstein, Landshut, Regensburg und München II hätten ihre Verfahren eingestellt, nur München I habe trotz der langen Verfahrensdauer an der Anklage festgehalten. Sechs Jahre zwischen Durchsuchung und Prozessbeginn seien eine rechtsstaatlich fragwürdige Belastung.
„Ich hätte einen Orden verdient“, sagte Cerveny. Er habe seine Kunden aufgeklärt, häufig vom Konsum THC-haltiger Produkte abgeraten. CBD-Produkte seien kein Rauschmittel, sondern für viele eine Hilfe gewesen. Er kritisierte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder scharf, der angekündigt habe, das neue Cannabisgesetz „extremst restriktiv“ umzusetzen. „Ich werde nicht nach Recht, sondern nach Ideologie verfolgt“, so Cerveny.
Persönliches Fazit von Wenzel Cerveny
„Diese Einstellung ist für mich kein Sieg – sie ist das Ergebnis von Erschöpfung nach sechs Jahren permanenter rechtlicher und existenzieller Belastung“, sagt Hanf-Pionier Wenzel Cerveny nach der Verständigung. „Ich habe dieser Lösung letztlich nur zugestimmt, weil meine Frau und ich gesundheitlich an unsere Grenzen gestoßen sind. Ich sehe mich weiterhin im Recht – und kämpfe nun mit aller Kraft für ein Grundsatzurteil zur Legalität von Stecklingen, damit bundesweit endlich Rechtssicherheit herrscht.“
Cerveny kündigt zudem das Ende seiner „Natur-Erlebniswelt“ in Aschheim (Lkr. München) an: „Dieses Projekt für Aufklärung und Prävention muss schließen, weil man uns wirtschaftlich und persönlich zermürbt hat.“

Bildtexte: Wenzel Cerveny mit seinen Anwälten David-Joshua Grziwa (München) und Falk-Peter Hirschel (Ulm) vor dem Amtsgericht München. Enormes Medieninteresse: Zahlreiche Medienvertreter verfolgten den zweistündigen Prozess (Fotos: Josef König/honorarfrei).
Natur Erlebniswelt
Pressefach Natur-Erlebnisweltl GmbH
Chillout.Club
+++ Aus den Quellen an der Sallermühle +++
150 Jahre Wasserversorgung in Regensburg – Ein Blick hinter die Kulissen

REGENSBURG (12.06.2025 / jk) – Die wenigsten denken darüber nach, woher ihr Trinkwasser eigentlich kommt – dabei liegt die Quelle für rund 80 Prozent des Regensburger Wassers ganz in der Nähe: im Wasserwerk Sallern. Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der städtischen Wasserversorgung öffnete die REWAG diesen normalerweise nicht zugänglichen Ort für eine exklusive Besichtigung – und gewährte spannende Einblicke in das Innenleben der regionalen Wasserversorgung.
Das Gelände an der Sallermühle – unscheinbar, aber hochbedeutend – erstreckt sich über 5,2 Hektar. Hier betreibt die REWAG eines ihrer zentralen Werke und versorgt damit rund 200.000 Menschen in Regensburg und Umgebung.
Durch die Anlage führte REWAG-Vorstandsvorsitzender Robert Greb persönlich. Dabei ging es nicht nur um Technik, sondern auch um Zahlen und Zusammenhänge: Mit 500 Millionen Euro Umsatz, 50 Millionen Euro Investitionen jährlich und 500 Mitarbeitenden fasst Greb die REWAG mit der Formel „500/50/500“ pointiert zusammen. Das Leitungsnetz ist 1.100 Kilometer lang – ergänzt durch weitere Anlagen am Oberen Wöhrd und in Laub.
Besonders eindrucksvoll waren die Tiefbrunnen, die bis zu 167 Meter tief in den Untergrund reichen und 600 Liter Grundwasser pro Sekunde fördern – deutlich mehr, als man bei einem stillen Gelände am Stadtrand erwarten würde. Ergänzt wird die Infrastruktur durch zwölf Hochbehälter mit einer Gesamtkapazität von 39 Millionen Litern, davon 15 Millionen Liter allein auf den Winzerer Höhen.
Auch die Geschichte kam nicht zu kurz: Die Gäste bekamen Einblicke in das denkmalgeschützte Maschinenhaus, das heute noch erhalten ist, ebenso wie in das moderne Tiefbehältersystem – Technik trifft hier auf Tradition.
Und die REWAG schaut nach vorn: Geplant ist ein 4,5 Meter hoher Hochwasserschutzwall, ergänzt durch Rigolen und ein neues Pumpwerk, um das Wasserwerk künftig vor Extremwetter zu schützen. Baubeginn ist im Oktober 2025, die Fertigstellung für Ende 2026 vorgesehen. Gleichzeitig wird das neue Wassergewinnungsgebiet Marienhöhe erschlossen, und die Zusammenarbeit mit regionalen Partnern ausgebaut.
Am Ende dieses Abends war klar: Hinter der täglichen Selbstverständlichkeit, dass Wasser aus dem Hahn kommt, steckt ein durchdachtes System – und ein Unternehmen, das Verantwortung für heute und morgen übernimmt.

Seit 150 Jahren kommt das Trinkwasser für Regensburg aus den Quellen an der Sallerner Mühle (Foto: Josef König)
+ + + Diyar Muhamad Ali triumphiert in Pfarrkirchen + + +
Sechs Punkte aus sechs Runden/ 16 Buben und zwei Mädchen bei Schnellschach-Jugendturnier

Pfarrkirchen (25.05.25/jk) – Mit klarem Kopf und ruhiger Hand hat sich Diyar Muhamad Ali aus Eggenfelden den ersten Platz beim 1. Rottaler Jugendschachturnier gesichert. Der 17-jährige Schüler gewann alle sechs Partien und blieb als einziger Teilnehmer ungeschlagen. Mit diesem souveränen Ergebnis setzte er sich gegen die starke Konkurrenz durch und holte den Siegerpokal. Insgesamt nahmen 18 junge Denksportler – 16 Buben und zwei Mädchen – am Samstagnachmittag im Gasthof Rottaler Augustiner in Pfarrkirchen teil.
Auf Platz zwei landete der 15-jährige Mustafa Can Uygun vom SK Dingolfing-Landau mit fünf Siegen und einer Niederlage. Den dritten Platz teilten sich Ludwig Karl, ebenfalls vom SK Dingolfing-Landau, und Tobias Bauer aus Massing. Die 10-jährige Annabell Nöhbauer gewann die Mädchenwertung vor Finja Heinrich (beide Pfarrkirchen).
In der vergangenen Saison hatte Diyar Muhamad Ali bereits in der Jugend-Niederbayernliga für den Schachclub Rottal-Inn 3,0 Punkte aus fünf Partien erzielt. Seine Wertungszahl verbesserte sich dadurch von 954 auf 1104. Das Schachspielen brachte er sich vor zwei Jahren selbst bei, wie er erzählte. Besonders online trainiert er regelmäßig – bevorzugt mit 10-Minuten-Bedenkzeit. Mit den weißen Steinen beginnt er gerne mit dem Königsbauernzug e4 und spielt bevorzugt offene Stellungen wie die Schottische Partie.
Schachclub-Vereinsvorsitzender Klaus Wiedmann begrüßte die jungen Denksportler sowie ihre Eltern und Betreuer und zeigte sich erfreut über die große Resonanz auf die Ausschreibung des Turniers: „Dass sich 18 Kinder und Jugendliche aus dem gesamten Rottal und darüber hinaus angemeldet haben, zeigt, dass Schach bei jungen Menschen weiterhin einen hohen Stellenwert hat – gerade auch in Zeiten digitaler Ablenkung.“ Besonders lobte er das Engagement der Eltern und Vereine, die ihren Nachwuchs fördern und zur Teilnahme motivieren. Wiedmann betonte die nachhaltige Wirkung des königlichen Spiels auf die persönliche Entwicklung: „Schach ist weit mehr als ein Spiel. Es schult Konzentration, fördert strategisches Denken und lehrt Geduld und Durchhaltevermögen – alles Fähigkeiten, die jungen Menschen nicht nur in der Schule, sondern auch im späteren Leben zugutekommen.“ Das Turnier sei ein wichtiger Baustein, um Jugendlichen einen Zugang zu geistiger Herausforderung und fairer Wettkampfkultur zu ermöglichen.
Das Turnier wurde von Schachclub-Jugendleiter Andreas Nöhbauer organisiert, der auch als Turnierleiter fungierte. Gespielt wurden sechs Runden im Schweizer System mit einer Bedenkzeit von 15 Minuten pro Spieler. Dabei treten Spieler mit ähnlichen Punkteständen nach jeder Runde gegeneinander an – ein Format, das laut Nöhbauer eine faire und leistungsorientierte Rangliste ermöglicht.
Endstand: 1. Diyar Muhamad Ali (Eggenfelden/SC Rottal-Inn) 6,0 Punkte aus sechs Partien; 22,0 Feinwertung; 2. Mustafan Can Uygun (SK Dingolfing-Landau) 5,0/23,0; 3. Ludwig Karl (SK Dingolfing-Landau) und Tobias Bauer (Massing) 4.0/20,5/ 11,0 Superfeinwertung; 5. Michael Krebsbach (SV Schaibing) 3,5/24,0; 6. Maximilian Hausleitner (Falkenberg/SC Rottal-Inn) 3,5/22; 7. Lukas Lemke (SV Schaibing) 3,5/21,0; 8. Jakob Schlachtbauer (Eggenfelden)3,5/17,5; 9. Tobias Sperl (Hebertsfelden)3,0/19,5; 10. Allessandro Migliore (Falkenstein) 3,0/16,5; 11. Moritz Neudl (Pfarrkirchen) 3,0/14,5; 12. Joshua Rabenstein (Rotthalmünster) 3,0/13,5; 13. Abel Pokorny (Pfarrkirchen) 2,5/15; 14. Annabell Nöhbauer (Pfarrkirchen) 2,0/18,5; 15. Maximilian Höger (Massing)1,5/13,0; 16. Julius Gruber (Eggenfelden) 1,5/11,5; 17. Levin Cheng Liu (Eggenfelden) 1,0/17,5; 18. Finja Heinrich (Pfarrkirchen) 0,5/14,0.
Bildtexte:
Triumphiert beim Rottaler Jugendturnier: Diyar Muhamad Ali (Foto: Josef König).
Zum Pressefach des Schachclub-Rottal
+++ 1.400 Cannabis-Stecklinge im Fokus der Ermittlungen +++
Wenzel Cerveny wehrt sich gegen Vorwürfe – Gutachten bestätigt Rechtskonformität

ASCHHEIM (23.05.25) – Die Zelte und Töpfe sind leer: 1.400 Cannabis-Stecklinge sind weg. In den Geschäftsräumen der Natur-Erlebniswelt in Aschheim (Landkreis München) und in den Läden von Hanf.com in München (Tal 40 und Einsteinstraße 163) ist es am Donnerstag, den 22. Mai 2025, zu einer polizeilichen Durchsuchung gekommen. Die Maßnahme fand im Rahmen eines laufenden Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft München I gegen zwei Beschuldigte statt.
Nach Angaben der Ermittlungsbehörden wird den Beschuldigten vorgeworfen, seit Februar 2025 in mehreren Ladengeschäften in München und Aschheim eine Vielzahl von Cannabispflanzen verkauft zu haben. Die Staatsanwaltschaft sieht darin ein vorsätzliches Handeltreiben mit Cannabis gemäß § 34 KCanG. Im Zentrum der Maßnahmen stand jedoch vor allem der Handel mit Cannabis-Stecklingen.
Die Polizei beschlagnahmte laut Wenzel Cerveny rund 1.400 Stecklinge, darunter unter anderem Sorten wie „Amnesia“ mit einem THC-Gehalt von 22–24 %. Die Produktionsräume der Natur Erlebniswelt sind seitdem leer – sämtliche Anzuchtzelte und Regale sind geräumt, Töpfe ohne Pflanzen stapeln sich, die Frühjahrsproduktion ist vollständig vernichtet.
Existenzielle Bedrohung
Wenzel Cerveny und Naturwelt-Geschäftsführerin Silke Cerveny zeigten sich schockiert über das Vorgehen: „Gerade im Frühjahr erzielen wir bis zu 50 Prozent unseres Jahresumsatzes mit Stecklingen für den privaten Eigenanbau. Das ist unsere Hauptsaison – und jetzt stehen wir vor leeren Regalen und einer existenziellen Bedrohung.“
Wenzel Cerveny weist darauf hin, dass sich sein Unternehmen strikt an die Vorgaben des neuen Konsumcannabisgesetzes (KCanG) halte. Unterstützung erhält er dabei durch ein juristisches Gutachten des renommierten Paderborner Anwalts Kai-Friedrich Niermann, der auf Cannabisrecht spezialisiert ist.
Es sei unverständlich, so Cerveny, dass bereits im Mai 2024 drei Polizeibeamte der Drogenfahndung eine Razzia durchführten und schon damals alles mitnehmen wollten. Nach Einsicht des Gutachtens und stundenlangen Telefonaten des Anwalts mit der Staatsanwaltschaft sei auf eine Beschlagnahme verzichtet worden. Ein Jahr lasse die Staatsanwaltschaft die Stecklinge verkaufen. Jetzt behaupte sie, erst ab Februar 2025 den Verkauf zur Kenntnis genommen zu haben, so Cerveny.
Rechtslage laut Gutachten eindeutig: Stecklingshandel erlaubt
Rechtsanwalt Niermann stellt in seinem Gutachten klar, dass der Handel mit Cannabis-Stecklingen – anders als der Handel mit blühenden Pflanzen – ausdrücklich zulässig sei. Stecklinge gelten laut § 1 Nr. 6 KCanG als Vermehrungsmaterial und sind gesetzlich nicht als „Cannabis“ im Sinne des Gesetzes definiert, solange sie keine Blüten- oder Fruchtstände aufweisen. Auch die Single Convention der Vereinten Nationen – Grundlage internationaler Drogenregulierung – schließt Samen und nicht blühende Pflanzenteile vom Cannabisbegriff aus.
„Der gewerbliche Handel mit Stecklingen ist durch das KCanG gedeckt, solange die Pflanzen keine Blüten oder Fruchtstände tragen. Das Gesetz soll den legalen Eigenanbau fördern – dafür braucht es legale Stecklinge,“ erklärt Niermann.
Die Natur Erlebniswelt fordert daher eine sachliche und rechtssichere Klärung der Vorwürfe. Man sei zu jeder Kooperation mit den Behörden bereit, verwehre sich jedoch gegen eine Kriminalisierung legaler Geschäftsaktivitäten.
Forderung nach Rechtssicherheit für Cannabis-Unternehmen
Wenzel Cerveny betont die Notwendigkeit einer klaren und praxisorientierten Auslegung der neuen Cannabis-Gesetzgebung: „Wir haben auf Basis eines fundierten Rechtsgutachtens gearbeitet und dem Gesetzgeber vertraut. Was jetzt passiert, ist nicht nur wirtschaftlich ruinös, sondern auch ein fatales Signal an die gesamte Branche.“ Nach über 30 Razzien seit 2019 beläuft sich der reine materielle Sachschaden auf über eine halbe Million Euro.
Das Unternehmen prüft derzeit rechtliche Schritte gegen die Beschlagnahme und wird sich mit Nachdruck für die Klärung der Rechtslage einsetzen.
Über Hanf.com
Hanf.com ist eine Marke der CWE Holding Europe GmbH mit Sitz in Baldham bei München. Das Unternehmen wurde 2016 von Wenzel Cerveny, einem bekannten Aktivisten der Cannabis-Legalisierungsbewegung und Vorsitzenden des Cannabis Verbandes Bayern (CVB), gegründet. Mit 14 Filialen in Süddeutschland ist Hanf.com heute die größte Fachhandelskette für Hanfprodukte in der Region.
Filialstandorte befinden sich unter anderem in:
Aschheim (Natur-Erlebniswelt Megastore), Augsburg (2x), Baldham, Erding, Frankenthal, Ingolstadt (2x), Kempten, München (2x), Landshut, Regensburg und Rosenheim.
Online sind die Produkte unter Hanf.com
erhältlich.

Bildtexte: Ganze Arbeit der Ermittler: Ein Haufen leerer Töpfe blieb übrig. Vorher: Wenzel Cerveny im Zucht-Zelt mit den nicht-blühenden Cannabis-Stecklingen. (Foto: hanf.com)
Natur Erlebniswelt
Pressefach Natur-Erlebnisweltl GmbH
Chillout.Club
+++ Staatsanwaltschaft Landshut gibt nach Jahren Blüten zurück +++
„Farce auf Staatskosten!“ – Hanf-Razzia endet im Nichts/Übergabetermin am Freitag bei der Staatsanwaltschaft Landshut

ERDING/LANDSHUT (23.05.25) – Drei Jahre erfolglose Ermittlungen gegen den Cannabis-Aktivisten und Unternehmer Wenzel Cerveny (63) aus Kirchseeon (Lkr. Ebersberg): Jetzt darf er die beschlagnahmten Gegenstände aus der Asservatenverwaltung abholen. Die Staatsanwaltschaft Landshut stellte ein Verfahren wegen des Verdachts auf illegalen Handel mit Cannabis-Produkten ein. Es handelt sich um 49 Positionen, die bei einer Razzia im Juli 2022 im Hanf-Ladengeschäft in der Langen Zeile 17 im Zentrum der oberbayerischen Großen Kreisstadt Erding beschlagnahmt worden waren. Die beschlagnahmte Ware ist am Freitag, den 23. Mai 2025, in Landshut zurückgegeben worden.
„Die Staatsanwaltschaft Landshut hat mittlerweile erkannt, dass der jahrelange Feldzug gegen die Hanf-Branche überzogen war und das Verfahren eingestellt. Das war eine Farce auf Staatskosten“, erklärte Wenzel Cerveny, Gründer von Hanf.com.
Nach einem Beschluss des Amtsgerichts Landshut hatte die Staatsanwaltschaft „ohne vorherige Anhörung“ die Geschäftsräume des Ladengeschäfts „Hanf – der etwas andere Bioladen“ in der Langen Zeile 17 in Erding durchsucht. Das Ermittlungsverfahren stützte sich auf den Verdacht eines Verbrechens nach § 29a Betäubungsmittelgesetz (BtMG), das die Abgabe von Betäubungsmitteln an eine Person unter 18 Jahren sowie den unerlaubten Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge umfasst. Im Fokus der Ermittlungen standen CBD- und/oder THC-haltiges Haschisch (Cannabisharz), CBD- und/oder THC-haltiges Marihuana (Cannabisblüten), Hanfblütentee sowie Cannabisöl auf CBD-Basis.
(Aktenzeichen: 506 Js 12668/22 // ÜL-Nr. 5673/2022)
Wenzel Cerveny wirft den Behörden Schikane und eine massive Verschwendung von Steuergeldern vor. Bei den beschlagnahmten Hanfteeblüten handle es sich um Importware, die aus in der EU zugelassenen Hanfsorten stamme. Der THC-Gehalt dieser Produkte habe den gesetzlich zulässigen Grenzwert von 0,3 Prozent nie überschritten.
Am 22. April 2025 teilte die Staatsanwaltschaft Landshut der Ladenkette Hanf.com nüchtern mit: „In dem vorbezeichneten Verfahren sind folgende Gegenstände an Sie zurückzugeben.“
Aufgeführt sind insgesamt 49 Positionen – darunter:
• 27 Fläschchen Cannabidiol-(CBD)-Öl (15 %),
• 1.650 Gramm „Marihuana“ (Hanfblütentee),
• 98 Gramm „Cali Kush CBG“-Blüten in Papiertütchen,
• CBD-Öl „Supreme Lemon Haze“,
• 11 Packungen CBD-Kaugummi „Sativa“.
Die Staatsanwaltschaft Landshut ist bereits die dritte Ermittlungsbehörde, die ein Verfahren gegen Cerveny eingestellt hat. Bereits im November 2024 hatte die Staatsanwaltschaft Regensburg beschlagnahmte Ware zurückgegeben, im Februar 2025 folgte die Staatsanwaltschaft München II.
„Die Razzien waren eine Farce – eine Verschwendung von Steuergeldern in gigantischem Ausmaß“, kritisiert Wenzel Cerveny. „Drei Jahre Ermittlungen, Durchsuchungen, Beschlagnahmungen – und am Ende bleiben nur vernichtete Waren und ein immenser Schaden zurück.“ In München wurden rund 50 Umzugskisten mit beschlagnahmter Ware zurückgegeben.
Trotz der Einstellung der Verfahren bleibt der wirtschaftliche Schaden für Cerveny erheblich: Die sichergestellten Produkte – darunter CBD-Öle und CBD-Blüten – waren zum Zeitpunkt der Beschlagnahmung legal im Handel erhältlich. CBD hat keine psychoaktive Wirkung; für die berauschende Wirkung von Cannabis ist der Wirkstoff THC verantwortlich. Die Lagerung der Produkte durch die Behörden erfolgte laut Cerveny unter fragwürdigen Bedingungen, sodass viele Artikel heute nicht mehr verkaufsfähig seien oder das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten hätten.
Wenzel Cerveny kündigte an, die Staatsanwaltschaft Landshut auf Schadenersatz nach dem Gesetz über die Entschädigung für Strafverfolgungsmaßnahmen (StrEG) zu verklagen.
Über Hanf.com
Hanf.com ist eine Marke der CWE Holding Europe GmbH mit Sitz in Baldham bei München. Das Unternehmen wurde 2016 von Wenzel Cerveny, einem bekannten Aktivisten der Cannabis-Legalisierungsbewegung und Vorsitzenden des Cannabis Verbandes Bayern (CVB), gegründet. Mit 14 Filialen in Süddeutschland ist Hanf.com heute die größte Fachhandelskette für Hanfprodukte in der Region.
Filialstandorte befinden sich unter anderem in:
Aschheim (Natur-Erlebniswelt Megastore), Augsburg (2x), Baldham, Erding, Frankenthal, Ingolstadt (2x), Kempten, München (2x), Landshut, Regensburg und Rosenheim.
Online sind die Produkte unter www.hanf.com erhältlich.
Bildtext: Hanf.com-Gründer Wenzel Cerveny hat die in Erding beschlagnahmte Ware am Freitag bei der Staatsanwaltschaft Landshut abgeholt (Foto: Josef König für Hanf.com/honorarfrei)
+ + + Liberale im außerparlamentarischen Aufbruch + + +
FDP-Kreisverband Rottal-Inn stellt sich neu auf/Claus Rothlehner übernimmt Kreisvorsitz von Nick Kellndorfer

Pfarrkirchen (21.05.25/jk) – Die FDP Rottal-Inn hat einen neuen Kreisvorsitzenden: Claus Rothlehner übernimmt das Amt von Nick Kellndorfner, der nach vier Jahren an der Spitze nun den Vorsitz im benachbarten FDP-Kreisverband der Stadt Passau übernimmt. Sämtliche Positionen im Vorstand wurden bei den turnusgemäßen Neuwahlen am Dienstag im Alten Magistrat in Pfarrkirchen einstimmig bestimmt.
Claus Rothlehner ist kein Unbekannter in der liberalen Familie: Der 43-jährige Diplom-Kaufmann und Geschäftsführer eines mittelständischen Handwerksbetriebs war bereits von 2016 bis 2018 Kreisvorsitzender. Er ist bei der Bundestagswahl 2023 als Direktkandidat für angetreten. Seit 16 Jahren ist er Mitglied der FDP, verheiratet und Vater einer Tochter.
In seiner Antrittsrede zeigte sich Rothlehner kämpferisch und optimistisch: „Wenn dir das Leben eine Zitrone gibt, mach Limonade draus. Wir Freie Demokraten haben es in der Hand, aus den sprichwörtlichen Zitronen Limonade zu machen – für die Erneuerung unserer Partei und unseres Landes“, so Rothlehner. Er forderte dazu auf, Krisen als Chancen zu begreifen und betonte: „Aus Rezession muss Wachstum werden, aus Bürokratie Digitalisierung, aus Mutlosigkeit Aufbruch, und aus der FDP wie eine Partei, der die Menschen vertrauen. Und das fängt mit jedem Einzelnen an.“
Mit Blick auf den Bundesparteitag am vergangenen Wochenende in Berlin, an dem Rothlehner als Delegierter teilnahm, würdigte er Christian Lindners Abschied als Parteivorsitzender und hob den neuen Parteichef Christian Dürr sowie Generalsekretärin Nicole Büttner hervor. Die Partei solle zur modernsten in Deutschland werden – mit klaren, zukunftsgewandten Antworten auf die Fragen unserer Zeit. „Die Freien Demokraten sind keine One-Man-Show mehr – sie sind eine Many-Men-and-Women-Show. Jeder wird gebraucht“, so Rothlehner.
Auch der wiedergewählte stellvertretende Kreisvorsitzende Josef König (58), Diplom-Kaufmann, bezog in seiner Rede klar Stellung: „Liberalismus ist in der Krise – aber ein Tiefpunkt kann auch ein Wendepunkt sein.“ Er erinnerte an das Jahr 2013, als die FDP bereits einmal aus dem Bundestag ausschied und sich in der außerparlamentarischen Opposition neu aufstellen musste. König sieht genau darin die aktuelle Chance: „Jetzt gilt es, die Zeit der Großen Koalition zu nutzen, um Konzepte für echte liberale Reformen zu entwickeln.“
Als Schatzmeister wurde 23-jährige Phil Achter (Bad Birnbach), Student und stellvertretender FDP-Bezirksvorsitzende im Amt bestätigt. Der 22-jährige Informatiker David Huber (Triftern) bleibt Schriftführer. Als Beisitzer gehören dem Vorstand an: Thomas Dunst (Wurmannsquick), Dominik Heuwieser (Unterdietfurt), Frank Marks (Eggenfelden), Sigmund Stieber (Eggenfelden) und Alexander Weggartner (Simbach am Inn).
Bildtext: Wechsel an der FDP-Kreisspitze: Claus Rothlehner (Bild rechts) übernimmt das Zepter von Nick Kellndorfner, der an die Spitze des Passauer Kreisverbandes wechselt. (Foto: Josef König)
Zum Pressefach der FDP Rottal-Inn
Zurück zu www.koenig-online.de
+ + + Köpfchen am Schachbrett gefragt + + +
Schachclub Rottal-Inn veranstaltet am Samstag, 24. Mai 2025, Jugendturnier

Pfarrkirchen (19.05.25/jk) – Ruhige Konzentration, kluge Züge und spannende Duelle: Am Schachbrett wird der Sport zur Kopfsache – und genau das steht beim 1. Rottaler Jugendschachturnier im Mittelpunkt. Der Schachclub Rottal-Inn e.V. lädt zu einem eigenen Turnier für den Nachwuchs ein und möchte damit Kinder und Jugendliche aus der Region für das „Spiel der Könige“ begeistern.
>
Am Samstag, den 24. Mai, verwandelt sich der Saal im Gasthof Rottaler Augustiner (Passauer Str. 28) in einen Ort des strategischen Denkens. Kinder und Jugendliche der Jahrgänge 2007 und jünger treten in sechs spannenden Runden nach dem Schweizer System gegeneinander an. Für jede Partie stehen 15 Minuten Bedenkzeit pro Spieler zur Verfügung.
Die Teilnahme ist bei Voranmeldung bis 22. Mai kostenlos – bei Anmeldung direkt vor Ort wird ein Startgeld von 5 Euro erhoben. Wer mitspielen will, muss bis 13.15 Uhr da sein, der erste Zug fällt um 13:30 Uhr. Die Siegerehrung ist gegen 17:00 Uhr geplant.
Für die besten drei Teilnehmer gibt es Pokale, ebenso für das beste Mädchen im Feld. Das Turnier ist auf 40 Teilnehmer begrenzt, eine rechtzeitige Anmeldung per E-Mail an info@schachclub-rottal-inn.de ist daher empfehlenswert. Weitere Informationen gibt es unter: www.schachclub-rottal-inn.de
Bildtext: Köpfchen am Schachbrett gefragt: Das Jugendturnier des Schachclub Rottal-Inn findet am 24. Mai in Pfarrkirchen statt (Foto: Archiv König)
Zum Pressefach des Schachclub-Rottal
^
+++ Cannabis-Bilanz nach einem Jahr: Realität trifft Anspruch +++
Polizei, Justiz, Gesundheit und Zivilgesellschaft diskutieren Folgen der Teillegalisierung – und ungelöste Zielkonflikte

München(08.05.25/jk)- Ein Jahr nach Inkrafttreten der Cannabis-Teillegalisierung in Deutschland hat die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Bayerischen Landtag eine offene Debatte über erste Erfahrungen und offene Baustellen angestoßen. Vertreter von Justiz, Polizei, Gesundheitswesen, Prävention, Suchthilfe sowie Konsumierenden-Initiativen trafen sich am Donnerstag (08. Mai)im Weiße-Rose-Saal zum Runden Tisch.
Die Veranstalter, MdL Andreas Hanna-Krahl, Sprecher für Gesundheit und Pflege, und MdL Toni Schuberl, Sprecher für Recht, betonten die Einzigartigkeit des Formats: Erstmals seien so viele Akteure aus unterschiedlichen Bereichen gemeinsam an einem Tisch versammelt worden. Ziel sei es, die Auswirkungen des neuen Konsumcannabisgesetzes aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten – und Handlungsspielräume für Bayern auszuloten.
Polizei und Justiz: Belastung durch Gesetzeslücken
Kritisch äußerte sich Kriminaloberrat Maximilian Sigel vom Polizeipräsidium München. Das neue Gesetz wirke als „Pullfaktor für die organisierte Kriminalität“. Der Schwarzmarkt werde keineswegs ausgetrocknet, vielmehr sei es aufgrund der legalen Besitzmenge von bis zu 25 Gramm schwieriger, illegalen Handel nachzuweisen. Die Zahl der Tatvorwürfe habe sich seit dem 1. April 2024 verdoppelt, während gleichzeitig die Befugnisse der Polizei geschwächt worden seien.
Auch Oberstaatsanwalt Michael Hauck fand deutliche Worte: „Das Gesetz hat uns nicht erfreut – es war brutal. Wir mussten tausende Verfahren händisch überarbeiten.“ Die Justiz sei mit der administrativen Nacharbeit stark belastet worden.
Justizielle Entlastung und Appell zur Konsequenz
Anders sieht es Dr. Simon Pschorr, Sprecher der Fachgruppe Strafrecht der Neuen Richter*innenvereinigung und Staatsanwalt in Regensburg. Trotz methodischer und inhaltlicher Schwächen begrüße er das Gesetz: „Der Gesetzgeber hat sich für die individuelle Freiheit entschieden – und sollte diesen Weg auch konsequent weitergehen.“ Die Zahl der Verfahren sei um ein Drittel gesunken, was zur Entlastung der Justiz beitrage.
Gesundheitsbehörde unter Druck
Für das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bedeutete die Umsetzung des Gesetzes Neuland. Prof. Dr. med. Caroline Herr, Amtsleitung des LGL, verteidigte die Arbeit ihrer Behörde: „Wir haben eine völlig neue Struktur aufgebaut.“ Am 21. April 2025 seien in Bayern die ersten drei Anbauvereine genehmigt worden. Kritik an zu langer Bearbeitungsdauer wies sie zurück – verwies jedoch selbst auf strukturelle Engpässe: „100 Clubs reichen nicht, um Bayern mit Cannabis zu versorgen.“
Konsument*innen und Suchthilfe: Transparenz und Prävention entscheidend
Erdinc Tuncer, Vorstand des Cannabis Social Club Minga e.V., kritisierte mangelnde Transparenz und schleppende Kommunikation der Behörden. Anfragen beim LGL würden oft ins Leere laufen, Vereine stünden unter wachsendem Zeitdruck.
Positiver fiel die Bilanz aus dem Bereich der Suchthilfe aus. Einen Anstieg bei suchtgefährdeten Jugendlichen hat Siegfried Gift vom Jugendsuchthilfeverein Condrobs bislang nicht festgestellt. Dieses Argument hatten Kritiker der Gesetzesänderung zuvor vorgebracht. Seit der Legalisierung werde vermehrt proaktiv in Schulen aufgeklärt, so ein Mitarbeiter. Aus seiner Sicht überwiegen die positiven Effekte: Es gebe deutlich mehr Informationsveranstaltungen für Eltern und somit mehr Aufklärung über Cannabis. Früher seien Jugendliche mit riskantem Konsumverhalten meist erst durch strafrechtliche Verfahren auffällig geworden, heißt es aus der Praxis.
Fazit: Breite Debatte, aber viele offene Fragen
Der Runde Tisch zeigte deutlich: Die Teillegalisierung von Cannabis ist ein gesellschaftlicher und administrativer Kraftakt, der auch ein Jahr nach Inkrafttreten viele Spannungsfelder offenbart – zwischen Gesundheitsschutz und individueller Freiheit, zwischen polizeilicher Praxis und Justizrealität, zwischen politischen Ambitionen und behördlicher Machbarkeit.
Bildtext:
Vertreter von Justiz, Polizei, Gesundheitswesen, Prävention, Suchthilfe sowie Konsumierenden-Initiativen trafen sich zum Runden Tisch (Foto: Josef König)

Hanfaktivist Wenzel Cerveny (links) mit dem Landtagsabgeordneten Toni Schuberl (B90/Grüne)
+++ Zeitenwende in den USA +++
Wohin steuert Amerika? – Prof. Stephan Bierling analysiert im PresseClub Regensburg die politische Lage nach 100 Tagen Trump II

REGENSBURG (06.05.25/jk) – 100 Tage nach der erneuten Amtseinführung von Donald Trump stand im PresseClub Regensburg die Zukunft der Vereinigten Staaten im Zentrum einer Analyse von Prof. Dr. Stephan Bierling. Der Politikwissenschaftler von der Universität Regensburg, einer der führenden deutschen Experten für transatlantische Beziehungen, bewertete Trumps Politikstil, institutionelle Entwicklungen und die innergesellschaftliche Lage in den USA. Die Veranstaltung, moderiert von Harry Landauer, bot eine differenzierte Einordnung der politischen Dynamik jenseits des Atlantiks.
In seinem Vortrag zeichnete der Regensburger Professor ein kritisches, aber präzise argumentiertes Bild der aktuellen politischen Verhältnisse in Washington. Trump, so Bierling, folge einem autoritären Führungsstil, den er mit Max Webers Konzept des „Patrimonialismus“ veranschaulichte: ein System persönlicher Herrschaft, in dem Institutionen und Verwaltung der Kontrolle des Amtsinhabers untergeordnet werden. „Trump regiert wie ein Pate, umgeben von seinen Höflingen – sein Handeln ist vom Motiv der Rache geprägt“, sagte Bierling.Seine
politische Strategie sei weniger von wirtschaftlicher Rationalität als von medialer Inszenierung geprägt – ein Stil, den er als Reality-TV-erfahrener Showmaster perfektioniert habe.
Bierling ordnete diese Entwicklung in den historischen Kontext der US-Demokratie ein, die er als robust, aber zunehmend polarisiert beschrieb. Nur etwa sechs Prozent der US-Wähler gelten als unentschieden – eine bemerkenswerte Statik in einem Land mit tief gespaltenen politischen Lagern. Anders als in Europa, wo sich Parteiensysteme weiter zersplittern, sei das amerikanische System stabil, aber in seinen politischen Ausdrucksformen zunehmend unversöhnlich. Auch auf die jüngste Regierungsbildung in Deutschland ging Bierling ein und kommentierte, Friedrich Merz sei es mit einer „Notkoalition“ gerade noch gelungen, das Kanzleramt zu erringen – ein Hinweis auf die strukturellen Parallelen politischer Polarisierung diesseits und jenseits des Atlantiks.
Ein zentrales Element des Abends war auch Bierlings neues Buch „Die Unvereinigten Staaten: Das politische System der USA und die Zukunft der Demokratie“, das seit seiner Veröffentlichung im September 2024 bereits in dritter Auflage erscheint – erweitert um eine Analyse des Wahlsiegs Trumps vom 5. November 2024.
Mit seiner fundierten Analyse, klaren Sprache und der Fähigkeit, komplexe politische Entwicklungen verständlich zu machen, überzeugte Bierling sein Publikum und lieferte wertvolle Einblicke in eine der prägendsten politischen Entwicklungen der Gegenwart.
Bildtext:
USA-Kenner Prof. Stephan Bierling im Regensburger Presseclub/Foto: Josef König
[Impressum] [Datenschutzerklärung]
